Mieterfest der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft / Mieterin Helga Hartwig: "Der Pflaumenkuchen ist wirklich ein Gedicht"
Genthin. Warum ein Mieterfest feiern? Angelika Domsgen muss nicht lange überlegen, um diese Frage zu beantworten. "Wir haben so viele verschiedene Wohnblöcke in Genthin, wo sonst haben die Mieter die Gelegenheit zusammenzukommen und sich auszutauschen?", so die Geschäftsführerin der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft (SWG) Genthin. Und nicht nur die Mieter unterein-ander kommen ins Gespräch, auch alle Mitarbeiter sind vor Ort und stehen bei Fragen zur Verfügung.
Probleme ansprechen
"Ob Mietrecht oder ein tropfender Wasserhahn: Viele Probleme lassen sich in diesem Rahmen besser besprechen, die Hemmschwelle ist bei Kaffee und Kuchen nicht so groß", weiß Domsgen aus Erfahrung.
Das Mieterfest hat Tradition. Zweimal im Jahr, im Sommer und zu Weihnachten, findet es statt. Auch Simona Griep ist überzeugt von dem Konzept. "In lockerer Atmosphäre besprechen sich viele Probleme doch gleich ganz anders", sagt die Mitarbeiterin der SWG. Simona Griep ist schon viele Jahre verantwortlich für die Organisation des Festes. "Wir haben wieder ein leckers Kuchenbüfett", erzählt sie. Dafür haben die Mitarbeiter der SWG ihre besten Rezepte aus den Küchenschränken geholt. Der Kindergarten "Rasselbande" tritt mit seinem Programm auf, und weil die SWG in diesem Jahr ihr 20-Jähriges feiert, gibt es als Zusatz noch ein Gewinnspiel. "Höhepunkt ist dann unser Überraschungsgast. Wir mussten uns nicht zwischen den Schlagerköniginnen Andrea Berg und Helene Fischer entscheiden. Unser Stargast hat Lieder von beiden im Programm", so Griep.
Helga Hartwig ist seit 1973 Mieterin bei der SWG. "Das Mieterfest hat einen festen Platz in meinem Kalender. Ich komme einfach gerne hier her. Man trifft bekannte Gesichter und kann die neuesten Geschichten austauschen. Thema ist natürlich nicht nur die SWG." Außerdem lobt sie das "hervorragende Kuchenbüfett". Besonders der Pflaumenkuchen sei ein Gedicht. "Und wenn ich mir bei Kaffee und Kuchen auch noch das Programm der Kita Rasselbande anschauen kann, ist das für mich ein rundum gelungener Nachmittag."
Auch die Volkssolidarität gehört zu den Mietern der SWG. In der Begegnungsstätte in der Schillerstraße kommen viele Senioren zu Grillabenden oder Kaffeenachmittagen zusammen. "Deshalb haben auch wir hier unseren Informationsstand aufgebaut", erzählt Britta Krüger. Viele unserer Senioren kommen regelmäßig zu den Mieterfesten, da bietet es sich ja an, dass auch wir ihnen hier für Fragen zur Verfügung stehen", so die Koordinatorin der Volkssolidarität des Jerichower Landes.
Prima Kinderchor
Einziger Wehrmutstropfen beim diesjährigen Mieterfest war das Wetter. "Ich dachte, ich könnte Sie heute bei 30 Grad und Sonne satt begrüßen", bedauerte Angelika Domsgen. Stattdessen gab es bedeckten Himmel und einen kräftigen Schauer. "Das tut der guten Laune aber keinen Abbruch", meinte Helga Hartwig. Und spätestens wenn der Kinderchor der Rasselbande das Lied vom Känguru singt, scheint wieder die Sonne.