Musik Die Kirchenorgel in Parchen klingt nach der Sanierung wieder
Zum ersten Mal nach langer Zeit wurde das Instrument wieder gespielt. Kantor Gottfried Spiegel brachte mit Stücken von Bartholdy und Telemann musikalischen Glanz zurück in die Dorfkirche.
Parchen - Die Parchener Kirchenorgel hat ihren unverwechselbaren Klang zurück. Zum ersten Mal nach langer Zeit wurde das Instrument wieder gespielt. Genthins Kantor Gottfried Spiegel brachte Stücke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Georg Philipp Telemann zu Gehör und mit den großen Komponisten musikalischen Glanz zurück in die Parchener Dorfkirche.
Fast ein halbes Jahr war das Instrument von Mitarbeitern der Firma Mitteldeutschen Orgelbau A. Voigt aus Bad Liebenwerda restauriert worden.
„Ganze 575 Pfeifen hat die Orgel in Parchen“, zählte Annemarie Büttner auf, die die Wiedereinweihung des Instruments mit Worten aus der Bibel und Gedanken zur Orgel begleitete.
Noch viele Teile im Original erhalten
Diese Pfeifen seien in den vergangenen Monaten lange Zeit aus der historischen Wäldner-Orgel von 1840 ausgebaut gewesen, wurden gereinigt und wieder eingesetzt.
Das Besondere an dem Instrument ist, dass noch viele Teile im Original vorhanden sind, und es einen sehr ursprünglichen Charakter hat. Selbst die historische Tretanlage funktioniert noch. Man könnte, so Gottfried Spiegel, die Orgel tatsächlich noch mittels Fußbewegung betreiben. Allerdings werde das wohl kaum passieren.
Denn mit der Restaurierung ist die Orgel mit neuer Technik versehen, mit der sich das Gebläse automatisch antreiben lässt, außerdem sei es laut Besuchern, die einst selbst treten mussten, eine äußerst kräftezehrende Aufgabe. „Wir haben uns einst nach einer halben Stunde abwechseln müssen“, erzählte ein Gast am Rande der Feier, bei der Gottfried Spiegel in einer kleinen Führung auch Wissenswertes über die Orgel vermittelte.
Die Arbeiten an der Kirchenorgel waren schon vor deren Beginn auf großes Interesse der Bevölkerung gestoßen. So gab es Spenden der Einwohner für die Sanierung. Das Ehepaar Marika und Jürgen Schröder gab den Restauratoren Quartier, so dass diese kurze Wege zur Arbeitsstätte hatten.