Schüleraustauschdienst sucht Gasteltern in Genthin und Umgebung für junge Leute aus dem Ausland Ein spannendes Jahr mit interkulturellen Erfahrungen
Genthin (mfe) l Am letzten Februarwochenende werden rund 100 junge Leute aus 15 Ländern in Deutschland eintreffen. "Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren", sagt Marina Hebekerl vom Verein AFS Interkulturelle Begegnungen. Die Wusterin kümmert sich seit langem ehrenamtlich um die Unterbringung von ausländischen Schülern und Studenten in der Region Stendal, zu dem auch Genthin, Jerichow und Burg gehören.
"Wir suchen bereits nach Gasteltern in diesen Städten und den umliegenden Ortschaften", führt Hebekerl aus. "Es sind immer viele Hürden zu überwinden, bis die Einreise möglich ist." Visa müssten beantragt, Anmeldungen vorgenommen werden. Eine ganze Reihe von Auflagen ist im Vorfeld zu erfüllen, das gehe nie, ohne dass ein fester Wohnsitz in Deutschland angegeben ist.
Gesucht werden Gastfamilien, die ihren Alltag ab dem 21. Februar mit einem Austauschschüler teilen möchten."Für uns sind alle diejenigen willkommen, die sich für den Schüleraustausch engagieren wollen. Familien, Alleinerziehende oder auch kinderlose Paare."
Der positive Nebeneffekt eines solchen Austausches liegt klar auf der Hand: Die Gasteltern und Gastgeschwister können mal einen genaueren Blick auf fremde Kulturen und Lebensweisen junger Menschen werfen. Oft entstehen durch die gemeinsame Zeit weltweite Freundschaften zwischen den Gasteltern und den Jugendlichen. "Ich habe heute noch Kontakt zu einigen ehemaligen Gastkindern", berichtet Swetlana Struck aus Güsen. Sie hat mit ihrer Familie bereits mehrfach junge Leute aus anderen Ländern aufgenommen. Es seien für die jungen Menschen einprägsame Erfahrungen. Auch ihre eigenen Kinder hätten an diesem Austausch teilgenommen und positive Erfahrungen mitgenommen.
Auch die Schulen sehen die Gastschüler positiv. "Wir haben gute Erfahrungen mit ausländischen Schülern gemacht", bestätigt beispielsweise Kerstin Mosig, Schulkoordinatorin des Genthiner Bismarck-Gymnasiums. "Wir binden die Schüler unter Berücksichtigung ihrer Sprachkenntnisse in den Unterricht ein", beschreibt es die Schulkoordinatorin.
Zudem würden die Gäste in den Klassen sehr freundlich von ihren Mitschülern aufgenommen. "Die Zusammenarbeit mit den Schule in der Region funktioniert sehr gut", erläutert Marina Hebekerl. Besonders wenn andere Länder im Unterricht ein Thema sind, können die Austauschüler Informationen liefern, die sehr anschaulich das Leben in einem anderen Land oder einer anderen Kultur beschreiben.
Die AFS-Mitarbeiter betreuen über die gesamte Zeit des Aufenthaltes der jungen Leute aus dem Ausland auch die Gastfamilien. "Wir stehen für Fragen und Anregungen zur Verfügung." Eventuelle Konflikte könnten so frühzeitig entschärft werden, obwohl das Zusammenleben zumeist recht unproblematisch laufe. Hebekerl hat bereits drei Schüler für den Genthiner Raum ausgewählt. Unter ihnen der 17-jährige Dennis aus Costa Rica.
Er ist sportlich, naturverbunden, spielt Gitarre und möchte eine andere Kultur, Sprache und Orte kennenlernen. In den Ferien arbeitet Dennis in einem Bekleidungsgeschäft. Mit seinem Aufenthalt in Deutschland möchte der 17-Jährige noch ein wenig selbstständiger und organisierter werden.
Choo Jev aus Malaysia hat ein ungewöhnliches Hobby. Er organisiert Veranstaltungen an seiner Schule. Mit seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester macht er sonnabends Filmabende. Seit einem Jahr macht er einen Deutschkurs und möchte seine Sprachkenntnisse während eines Auslandsaufenthalts weiter verbessern. In nicht allzu ferner Zukunft möchte Choo Je im Ausland studieren.
Die 16-jährige Thananan lebt mit ihren beiden älteren Schwestern, ihrer Mutter und Großmutter in Thailand. Das fröhliche Mädchen ist eine begeisterte Hobbygärtnerin und bereitet aus dem selbstgezogenen Obst und Gemüse gern leckere Gerichte zu. Sie liest gern Fanatsy-Romane, hört gern Musik und macht gern Ausflüge in die Region. Während ihres Aufenthaltes in Deutschland möchte sie die deutsche Kultur, Tradition und die Sprache kennenlernen. Vielleicht, so hofft sie, kann sie ihrer Gastfamilie auch die thailändische Kultur näherbringen.
Der Austausch kann für ein ganzes Schuljahr oder auch nur ein paar Wochen erfolgen. Infos telefonisch beim AFS-Verein unter (0 40) 39 92 22 90 oder per E-Mail an gastfamilie@afs.de. Weitere Infos im Internet unter www.afs.de/gastfamilie.