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Kabarettistische Show "Big Helga - een kleenet Menschenkind" des Kabaretts "Die Oderhähne" aus Frankfurt/Oder Entertainerin bleibt unvergessen beim Publikum

Von Bettina Schütze 04.10.2012, 03:19

Als ein Höhepunkt im kulturellen Leben von Tucheim entpuppte sich eine Aufführung des Kabaretts "Die Oderhähne" aus Frankfurt/Oder. Aufgrund des großen Zuschauerinteresses begann die Veranstaltung mit Verspätung.

Tucheim l Es war, als ob Helga Hahnemann persönlich im Saal der Gaststätte "Zum Fiener" war. Anlässlich des 21. Todestages der Künstlerin präsentierte das Kabarett "Die Oderhähne" aus Frankfurt/Oder eine kabarettistische Show über das Leben der großen ostdeutschen Entertainerin. Es war der mittlerweile dritte Auftritt des Kabaretts in Tucheim.

Im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal sprang der Funke sofort auf das Publikum über. "Das sind heute noch 40 mehr Besucher als bei unserem letzten Gastspiel", freute sich Schauspieler Uwe Karpa, der in Holzhaus wohnt, den Auftritt vermittelte und als Stargast begrüßt wurde. Da er an diesem Tag auch noch Geburtstag hatte, war ihm ein spontanes Ständchen des Tucheimer Publikums sicher.

"Big Helga - een kleenet Menschenkind" wurde präsentiert von Dagmar Gelbke und Wolfgang Flieder. Dagmar Gelbke trat viele Jahre an der Seite von Helga Hahnemann auf. Wolfgang Flieder ist der Direktor des Kabaretts "Die Oderhähne" und Mitbegründer der "Kugelblitze". Uwe Karpa und Wolfgang Flieder kennen sich beide schon seit ihrer gemeinsamen Theaterzeit aus Magdeburg.

"Berliner Original" mit Herz und Schnauze

Helga Hahnemann war eine der ganz Großen der Unterhaltungskunst. Sängerin, Schauspielerin und - ein "Berliner Original". Wo sie auftrat, da blieb kein Auge trocken, wie jetzt in Tucheim. In ihren Liedern und Sketchen fand sich jeder irgendwie wieder. Wer erinnert sich nicht noch an die "Gerichtsszene" mit Schauspieler Alfred Müller, an ihren grandiosen Auftritt mit der Kuh "Lilo" in der "Nacht der Prominenten" und an Lieder wie "Jetzt kommt dein Süßer" oder "Berlin, du bist die größte Quasselstrippe von\'ne Welt".

Dagmar Gelbke und Wolfgang Flieder brachten ihre bekanntesten Sketche und Lieder, geschrieben von ihre Texterin Angela Gentzmar, wieder auf die Bühne. Und die "Henne" wurde in den Herzen des Tucheimer Publikums wieder lebendig.

Es begann mit einem Einspiel des letzten Interviews, welches Helga Hahnemann im November 1991 für das DDR-Fernsehen gegeben hatte. "Ich wollte schon immer Quatsch machen", hieß es darin unter anderem. Und davon gab es an diesem Abend zur Genüge. Es blieb kaum ein Auge trocken. Ob bei Helga\'s schärfsten Sprüchen, beim Steppen, im Verkaufsladen, als "IM" bei "Horch Guck", bei der "Welttournee", in der "Nacht der Prominenten" und vielem mehr.

"Wenn es gefällt, kommen wir auch mit der nächsten Show wieder nach Tucheim", meinte Wolfgang Flieder zum Beginn des Abends. Und da kann er sich sicher sein: Es hat gefallen. Mehr noch, es hat begeistert.