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Abzocke Falsche Spendensammler gehen leer aus

Auf einem Genthiner Parkplatz waren angebliche Spendensammler für die Taubstummenhilfe unterwegs.

Von Mike Fleske 16.01.2019, 06:00

Genthin l Von Spendensammlern, die angeblich für taubstumme Menschen sammeln wollen, wurden zwei Kundinnen auf dem Edeka-Parkplatz angesprochen. Am Volksstimme-Telefon beschrieb eine Leserin: „Ein junger Mann mit Brille und Bart hat mir ein Klemmbrett mit Erläuterungen hingehalten und so getan als könne er selbst nicht sprechen und schriftlich um Spenden gebeten. „Das kam mir komisch vor, weil er sich nicht ausgewiesen hat“, beschrieb es die Anruferin.

Gegeben habe sie daher nichts. Genau wie eine weitere Kundin, die den Mann danach mit einer Begleiterin tuscheln sah. Der Mann wurde als höflich und ruhig beschrieben, auch nach der Ablehnung einer Geldspende durch die Kundinnen. Aufgefallen sind die beiden Spendensammler auch Einkaufsmarktbetreiberin Kerstin Matthews, die erklärte: „Diese Aktion wird von uns nicht geduldet und hat auch nie unsere Zustimmung gehabt.“ Sie wies das Duo vom Gelände. Dann sei es dem Mann plötzlich nicht schwergefallen, zu sprechen und die Inhaberin zu beleidigen.

Die Polizei rät Passanten, die von solchen Spendensammlern angesprochen werden, in jedem Fall Abstand zu halten und die Brieftasche nicht herauszunehmen. Denn schnell gelangt nicht nur die Geldspende, sondern die ganze Brieftasche oder das Smartphone in die Hände der Betrüger, da das Klemmbrett zur Ablenkung genutzt und nebenbei den Opfern in die Tasche gegriffen wird. Cordula Gobel von der Polizei in Burg berichtet von einem weiteren gemeldeten Fall eines angeblichen Spendensammlers in Gommern. Auch dort sei das Stichwort „Taubstummenhilfe“ gefallen. „Eine Betrugswelle lässt sich daraus nicht ableiten.“ Dennoch sollten Passanten ihre Sinne schärfen, wenn sie unvermittelt von Spendensammlern angesprochen werden und sich nicht bedrängen lassen.

"Lehnen Sie das Ansinnen der angeblichen Spendensammler mit ruhiger Stimme ab und gehen Sie weiter", rät Gobel. Zu einer Eskalation, etwa durch verbale Beleidgungen sollte man es nicht kommen lassen, auch sollte man die Personen nicht mit Händen abwehren oder angreifen. Schnell könnte eine solche Situation eskalieren.

Gobel weist aber auch darauf hin: „Es gibt durchaus seriöse Spendensammler, gegen die nichts einzuwenden ist, aber die weisen sich aus oder melden ihre Sammlungen öffentlich an.“ Seriöse Spendenaktionen auf Supermarktparkplätzen werden mit dem Marktbetreiber abgesprochen und finden an einer bestimmten Stelle statt nicht irgendwo zwischen den Autos.