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Erste gemeinsame Einsatzübung des Fachdienstes Brandschutz, Zug Wasserversorgung. Von Bettina Schütze Grabower Oberdorf: Kein Aufbau einer langen Wegestrecke mit eigenen Mitteln möglich

26.10.2012, 01:13

Wie kann ein Brand bekämpft werden, wenn dazu eine lange Strecke für die Wasserversorgung zurückgelegt werden muss? Die Frage stand im praktischen Mittelpunkt einer Übung des Fachdienstes Brandschutz, Zug Wasserversorgung, in Grabow.

Grabow/Gladau l Im zweiten Anlauf konnte die groß angelegte Übung mit Einsatzkräften der Feuerwehren Grabow, Gladau und Magdeburgerforth durchgeführt werden. Doch bevor es soweit war, stand noch eine zweistündige theoretische Ausbildung mit den Kameraden vom Funktruppwagen sowie eine 30 Minuten lang Einweisung der Gruppenführer in das Funkschema an. Bei der Ausbildung mit den Kameraden vom Funktruppwagen wurden Grundlagen über den Digitalfunk vermittelt, mit Teilnehmernachweis. Steffen Fähnrich von der Freiwilligen Feuerwehr Güsen und stellvertretender Leiter des Funktruppwagens, hatte die Aufgabe übernommen.

Danach begann dann die 90-minütige Einsatzübung einer Wasserförderung über eine lange Wegestrecke. "Dabei sollte die Vorgehensweise beim Aufbau einer langen Wegestrecke verfestigt werden", machte Zugführer Christian Kraus deutlich. Des Weiteren ging es um die Kommunikation der Führungskräfte bei einer weitläufigen Einsatzlage. Dabei konnte der Funktruppwagen des Landkreises sehr gute Dienste leisten. Christian Kraus: "Ein Einsatzleiter sollte sich nicht scheuen, den Funktruppwagen anzufordern. Er ist in zirka einer Stunde einsatzbereit und stellt eine Vielzahl an Kommunikationsmitteln und eine lückenlose Einsatzdokumentation zur Verfügung"

Ablauf der Einsatzübung

Um 10.24 Uhr erfolgte die Alarmierung des Löschfahrzeugs (LF) 8/6 Grabow zur Brandbekämpfung im Hagenweg. Um 10.41 Uhr waren drei CM-Strahlrohre im Einsatz. Die Wasserentnahme aus einer Zisterne im Hagenweg begann. 10.52 Uhr hieß es: "Kräfte und Mittel reichen nicht aus, wir brauchen Wasser." Zwei Minuten später begann der Aufbau der langen Wegestrecke vom Bullergraben an der Schule über den Gutshof in Richtung Zisterne im Hagenweg mit dem LF 8/6 Gladau und dem SW 2000 Magdeburgerfurth auf einer Länge von etwa 650 Metern. Das Gladauer Löschfahrzeug war um 11.08 Uhr am Einsatzort. Um 11.12 Uhr stand die Leitung und begann die Befüllung des Teilabschnittes über den Hydranten am Gutshof. 11.15 Uhr lief die Wasserförderung über den Graben an der Schule. Eine Minute später wurde bemerkt, dass ein Druckminderer defekt ist und um 11.19 Uhr meldete das LF Grabow "Wasser alle".

Sechs Minuten später war der Druckminderer getauscht und um 11.30 Uhr erfolgte der Einsatzabbruch nach dem Befüllen der Zisterne.

Fazit der Übung: Die Zisterne hat einen Inhalt von zirka 9000 Liter. Eine Brandbekämpfung innerhalb von 38 Minuten war möglich. Das ist ausreichend um andere Kräfte zu alarmieren. Ins Oberdorf ist der Aufbau einer langen Wegestrecke mit eigenen Mitteln nicht möglich, da der Dorfteich nicht einsatzfähig ist und so 560 Meter B-Schlauch nicht reichen. Der Mehraufwand zum Graben an der Schule beträgt 400 Meter und zur Ihle noch mehr. Dazu werden Feuerwehrleute benötigt, die sich ehrenamtlich engagieren.

"Leider nimmt die Bereitschaft, im Ehrenamt tätig zu sein, aus vielen Gründen immer mehr ab. Es sollte sich ein jeder fragen, ob er nicht auch einmal Hilfe benötigt und wer dann kommen soll. Jeder Wehrleiter würde sich über regen Zulauf sicher sehr freuen. Vielleicht nimmt der eine oder andere nun Kontakt mit seinem Nachbarn von der Feuerwehr auf, und fragt, wie das denn da so ist", appellierte Christian Kraus an die Bürger.