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Riesenrad und Kettenkarussel dabei Grenthiner packen mit an, wenn es um den Rummel beim Kartoffelfest geht

Seit fast zwei Jahrzehnten sorgt die Potsdamer Schausteller-Familie „Schmidt“ nun schon dafür, dass sich der Altenplathower Volkspark am Kartoffelfest-Wochenende alljährlich zu einer bunten Spaß-Meile verwandelt.

Von Robert Sonntag Aktualisiert: 20.09.2024, 13:49
Marina Conradi und Ricardo Sperlich vor der neuen Attraktion des 30. Kartoffelfests, dem Riesenrad.
Marina Conradi und Ricardo Sperlich vor der neuen Attraktion des 30. Kartoffelfests, dem Riesenrad. Foto (2): Robert Sonntag

Genthin. - Seit dem Jahr 2005 bespielt der Rummelbetreiber Schmidt aus Potsdam nun schon den Altenplathower Volkspark und verwandelt diesen jedes dritte September-Wochende im Jahr zu einer bunten Vergnügungs- und Spaß-Meile.

Das traditionelle Volksfest in Genthin

Auch nach „all den Jahren“ sei Genthin ein Ausnahmebeispiel für alle Standorte, die sie bespielen, erzählt Enrico Sperlich, Organisator des Rummels. Denn von überall her erhalte man Hilfe und Unterstützung aus der Genthiner Bevölkerung, was den Aufbau und die Vorarbeit extrem erleichtern würde – das sei nicht selbstverständlich.

„Für andere Standorte sind oftmals Agenturen verantwortlich, mit denen wir zusammenarbeiten. Und da wirkt es manchmal wie friss oder stirb“, erzählt der Veranstalter. „Hier wiederum ist es ein Geben und Nehmen.“

Lesen Sie hier:Wie das Kartoffelfest-Programm diese Jahr gestaltet ist.

Alltag eines Schaustellers

Der Ablauf der Aufbauarbeiten sei jedoch überall gleich oder zumindest sehr ähnlich. „Es wird eine Woche vorher angereist. Am Montag wird sich zuallererst um Strom und Wasser gekümmert. Ab dienstags geht dann der Aufbau der Fahrgeschäfte und Buden richtig los.“ Jeder Aufbau bringe jedoch immer wieder neue Herausforderungen mit sich.

Auf die Frage, ob man für diese Art von Beruf gute Laune haben müsse, antworte Sperlich lachend: „Man keift sich auch schon mal bei den Aufbauarbeiten an. Aber an sich kann und darf man bei dem Beruf nicht muffeln. Wenn du hinter einem Stand stehst und nicht freundlich bist und lächelst, dann kauft auch keiner was bei dir.“ Das sei wie beim Bäcker, erzählt der Schausteller. Man bekomme aber auch viel Freude und gute Laune von den Besuchern zurück, und das sei auch das Tolle an dieser Arbeit.

Auch die Arbeitszeiten seien mit denen eines Bäckers zu vergleichen. Denn es gehe schon sehr früh am Morgen los und „kann sich bis spät in den Abend ziehen“. Am Festwochenende selbst heißt es nach dem Feierabend, der oftmals erst in der Nacht ist, „erstmal Luft holen“.

Lesen Sie hier: Welche Feste es in Genthin nicht mehr geben wird.

Es bleibe wenig Zeit, die Vorzüge der Fahrgeschäfte und Buden selbst in Anspruch nehmen zu können. Dafür hätten aber gerade die Kinder um so mehr Spaß. Die würden auch hin und wieder „mal mit anpacken“, aber „nach drei Brettern ist dann auch Schluss“, erzählt Sperlich lachend.

Aufbau des Rummels für das 30. Kartoffelfest.
Aufbau des Rummels für das 30. Kartoffelfest.
Foto: Robert Sonntag

Rummel-Kuriositäten

Für das Kartoffelfest-Jubiläum am Wochenende wurden neben dem Autoscooter und dem sogenannten Breakdancer zwei besondere Attraktionen organisiert: ein Riesenrad und ein Kettenflieger von 45 Metern Höhe. „Da kriegen mich keine zehn Pferde hoch“, gibt Enrico Sperlich lächelnd zu. Aber für alle Schwindelfreien sei der Ausblick wunderbar.

Bei den Karussellen komme es auch schonmal vor, dass der eine oder andere Gegenstand aus der Tasche fliegt. So seien vor allem Handys die meist verlorenen Gegenstände. Jedoch „sorgen die Mitarbeiter dafür, dass die Leute direkt nach der Mitfahrt ihr Hab und Gut schnellstmöglich zurück bekommen.“ So sind unter den entfleuchenden Sachen etwa Hüte, Mützen, Handys und Schuhe.

Der jüngst verstorbene „Schausteller-Meister“ Freddy Schmidt habe sogar persönlich dafür Sorge getragen, dass ein elternloses Kind direkt bis nach Hause gebracht wurde, erzählt Enrico Sperlich, der in die Fußstapfen Schmidts getreten ist, stolz.

So gehe auf dem Rummel nichts verloren, vor allem nicht die Freude auf das Fest.