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Auf der Bergzower "Jahrhundertbaustelle" geht es gut voran/Heute wird 2. Widerlager betoniert Hannelore und Jost Dümecke: "Es ist jetzt schon ruhiger als mit der alten Brücke!"

Von Sigrun Tausche 13.03.2012, 04:12

Der Brückenbau über den Altkanal bei Bergzow kommt gut voran. Das südliche Widerlager ist bereits fertig, heute soll das nördliche betoniert werden. Hannelore und Jost Dümecke haben die Baustelle direkt vorm Fenster. Wohl keiner freut sich mehr über diese Aktivitäten als sie.

Bergzow l Auf der Südseite wird jetzt schon am Damm für die Zufahrtsstraße gearbeitet, während auf der Nordseite gestern noch die restlichen Schal- und Bewehrungsarbeiten erfolgten, erklärte Hans-Christian Schütze, Polier der Baufirma. Heute soll betoniert werden, und im April ist dann der Überbau an der Reihe. Da werden keine Fertigteile aufgesetzt, sondern auch dafür werde es eine komplette Einschalung geben, um dann zu betonieren, erläutert er weiter.

Ein Glück für die Baumaßnahme war, dass es diesen Winter nur eine relativ kurze Frostperiode gab, in der die Arbeiten unterbrochen werden mussten. Die Gründungsarbeiten seien vorher schon erledigt gewesen, berichtet Hans-Christian Schütze. Lieber hätte er wohl auch auf diese Zwangspause noch verzichtet, das ist ihm anzumerken.

Die direkten Anwohner, Hannelore und Jost Dümecke, haben allerdings gar keinen Grund zur Kritik. Im Gegenteil: Sie loben die Bauarbeiter sehr. "Die Leute haben ganz toll und fleißig gearbeitet", betonen die beiden, denn sie brauchten nichtmal vor die Tür zu gehen, um den Baufortgang zu beobachten. Der Gehölzstreifen, der früher ihr Haus vor der alten Brücke abschirmte, musste der provisorischen Überfahrt über den Altkanal weichen, der hier vorübergehend verrohrt wurde. Darüber beklagen Dümeckes sich jedoch überhaupt nicht, sondern haben gewisse Einschränkungen gern in Kauf genommen, um endlich die neue Brücke zu bekommen. "Es ist jetzt schon viel ruhiger als früher", freuen sie sich. Und das sogar trotz der notwendigen Abholzungen und obwohl die Straße jetzt viel dichter vor ihrem Haus vorbei führt. "Andere im Dorf wohnen noch viel dichter an der Straße", sehen sie die Situation realistisch. Bei der alten Polterbrücke hatte der größere Abstand auch nichts genützt.

Hunderte von Fotos haben Dümeckes bereits vom Fortgang der Brückenbauarbeiten. Als Ortschronistin wird Hannelore Dümecke diese gut aufbewahren und alles sorgsam dokumentieren - wie sie es auch mit der Geschichte der Brücke getan hat. Einen dicken Ordner haben die beiden allein schon von den jahrelangen Kämpfen um die Reparatur beziehungsweise Erneuerung der Brücke, da sie am meisten unter der Lärmbelästigung durch klappernde Bohlen und Bleche zu leiden hatten.

Mit Genugtuung haben sie auch zur Kenntnis genommen, dass sogar die Bauleute über den teilweise sehr starken Verkehr, darunter jede Menge Lkw, auf dieser Straße erstaunt waren.

Sie selbst waren erstaunt, dass offenbar die alten Brücken-Widerlager keineswegs so schlecht waren, wie sie aussahen. "Nur die äußere Schicht, die davorgebaut war, war so marode. Der Beton dahinter war so fest, dass die Leute ganz schon zu tun hatten, ihn wegzukriegen." Und noch hinter den alten Beton-Widerlagern sei eine Reihe gerammter Hölzer zum Vorschein gekommen, die unter Luftabschluss so gut erhalten waren, als seien sie erst vor ein paar Wochen eingebaut worden, staunte Jost Dümecke.

Nun freuen sie sich schon darauf, dass nach Fertigstellung der Brücke der provisorische Übergang wieder weggerissen und der Altkanal damit wieder frei wird. Von dem aufgeschütteten Kies wird sicherlich etwas zurückbleiben, hoffen sie. "Dann haben wir wieder eine prima Badestelle vorm Haus, so wie früher."