Sanierung Hohe Hürde: 25 Prozent Eigenanteil
Für die Sanierung von Dach und Sanitärtrakt ist der RGZV 1894 Genthin e. V auf Spendengelder für den Eigentantiel angewiesen.
Genthin l Die Küche und der Versammlungsraum samt Mobiliar leuchten bereits in neuem Glanz. In Eigenregie haben die Mitglieder des Rassegeflügelzuchtvereins (RGZV) 1894 Genthin e. V. die beiden Räume renoviert und auch neues Interieur dafür erworben. Im Versammlungsraum ließe sich - wenn Corona dies nicht gerade verbieten würde - gut tagen, ein vom stellvertretenden Vorsitzenden Helmut Wenzlau mit Holz gefütterter Ofen verbreitet wohlige Wärme.
Vielleicht hätten die Vereinsmitglieder auch das Folgende noch mittels Eigenleistungen irgendwie hinbekommen: die notwendige Sanierung des Dachses des Vereinsheimes und des Sanitärtraktes im Nebengebäude des Geländes in der Genthiner Feldstraße, das die Rassegeflügelzüchter Anfang 2020 mit etwas Glück erwerben konnten. Nicht nur Uwe Balzer, der 1. Vereinsvorsitzende, ist ein umtriebiger Mensch, der handwerklich selbst einiges auf dem Kasten hat und Hürden eher überspringt, als dass er sich von ihnen entmutigen ließe.
Aber solche Sanierungsarbeiten an Dach und Sanitäranlagen müssen ausgeschrieben und von Fachfirmen erledigt werden. Was den neuen Besitzer des Geländes nun viel Geld kostet: etwa 71 000 Euro. In Vor-Corona-Zeiten wäre auch das wohl kein allzu großes Problem gewesen. Der Plan war gewesen, einen Teil dafür aus Ausstellungen zu erwirtschaften. Ein weiterer Teil sollte die Vergütung für den Auf- und Abbau der Käfige bei der Landesschau in Magdeburg erbringen.
Corona hat diese Pläne vollkommen über den Haufen geworfen. So hat der Verein außer den Mitgliedsbeiträgen derzeit nichts, was man Einnahmen nennen beziehungsweise wovon er solche Summen bezahlen könnte. Also habe man sich rechtzeitig, so Vereinsvorsitzender Uwe Balzer gegenüber der Volksstimme, um die Beantragung von Fördermitteln gekümmert. Ende März gibt die EU die Gelder für das aktuelle Leader-Programm frei. Dann zeige sich, ob der Listenplatz 9, den das Projekt der Geflügelzüchter derzeit innehat, ausreicht, um Berücksichtigung zu finden.
Auch Lotto Sachsen-Anhalt habe den Antrag der Genthiner Rassegeflügelzüchter wohlwollend entgegengenommen, so Balzer. Die große Hoffnung dabei: Seit Neuestem dürften Lottogelder auch für den notwendigen Eigenanteil bei Fördergeld-Gewährungen eingesetzt werden. Aber auch das reiche noch nicht aus, um auf jene 25 Prozent zu kommen, die an Eigenmitteln vorgewiesen werden müssen. „Wir brauchen also noch weitere Sponsoren“, sagt Uwe Balzer. Es müsse dabei keiner große Summen auf das Spendenkonto einzahlen, auch wenn dies natürlich der größte Glücksfall wäre. Egal, wie viel jemand erübrigen könnte - jeder Cent zähle, denn, so Balzer gegenüber Thomas Staudt, CDU-Kandidat für die Landtagswahl im Wahlkreis Genthin (mit Tangermünde und Tangerhütte), „Kleinvieh macht auch Mist“. Es gelte also unermüdlich viele Leute daraufhin anzusprechen.
Die Rassegeflügelzüchter wollen das Vereinsheim und das Gelände auch nicht nur für sich selbst auf Vordermann bringen. Ziel sei, so Uwe Balzer, dass örtliche, Genthiner Vereine und Organisationen das Heim mit nutzen können, denn es fehlten bisher in der Stadt Genthin Räumlichkeiten, wo sich Vereine mit ihren Mitgliedern in Ruhe treffen könnten.
Mit der Sanierung von Dach und Elektroanlagen des Vereinsheimes ist es aber noch längst nicht getan. Irgendwann müsse auch noch die Einfriedung des Geländes in Angriff genommen werden, blicken Uwe Balzer, seine Frau Marion und Stellvertreter Helmut Wenzlau voraus. Der Verein müsse sich auch Gedanken machen, wie mit neuen Ideen neue Mitglieder gewonnen werden könnten. „Bei uns kann jeder Mitglied werden, der möchte“, wirbt Balzer. Auch wenn er selbst kein Rassegeflügel halten und züchten wolle. Ein wesentlicher Vorteil einer Mitgliedschaft im Verein sei auch, dass sich der Verein um die notwendige Organisation und Dokumentation der Impfpflichten für das rassige Federvieh kümmere. Eine Jugendgruppe mit sechs jungen Züchtern gebe es jedenfalls wieder.
Folgendes Spendenkonto ist eingerichtet: Sparkasse Jerichower Land, Rassegeflügelzuchtverein Genthin e.V., IBAN: DE79 8105 4000 0713 0001 39