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Gesundheit Krankenhaus-Geschichte mit Fortsetzung

Nach der Schließung des Genthiner Krankenhauses hat die Stadt Pläne.

Von Simone Pötschke 22.02.2018, 07:00

Genthin l Wie erst jetzt bekannt wurde, hat sich der Hauptausschuss des Stadtrates im nichtöffentlichen Teil seiner Sitzung in der vergangenen Woche erneut mit dem Krankenhaus befasst.

Entgegen der Verlautbarungen der Johanniter und der Pressestelle des sachsen-anhaltischen Gesundheitsministerium würden wohl doch Förderbescheide zum Teilabriss des Krankenhauses vorliegen, informierte Bürgermeister Thomas Barz im Gespräch mit der Volksstimme. Davon ausgenommen seien allerdings das Bettenhaus und die Rettungsstelle. Er hoffe nicht, dass dieser Information unmittelbar aus dem Ministerium ein Verständnisproblem zugrunde liege, sagte Genthins Bürgermeister.

Die Stadt befände sich aktuell im Gespräch mit den Johannitern zur Nachnutzung der Immobilie. Es gebe Interessenten, darunter das Sudenburger Operationszentrum, aber auch andere. Um welche es sich handelt, ließ der Bürgermeister jedoch offen, da Stillschweigen vereinbart worden sei.

Thomas Barz kündigte an, dass voraussichtlich im April dem Stadtrat bezüglich der Zukunft des Krankenhaus-Geländes eine Beschlussvorlage vorgelegt werde.

„Es geht dabei um die Frage, ob und wie das Gelände perspektivisch genutzt werden kann. „Wir werden zu prüfen haben, wie sich die Stadt zukünftig in die Gesundheitsfürsorge einbringen kann“, erläuterte Thomas Barz.

Dazu wird eine Gesprächsrunde zwischen Ministerium, dem Landkreis, der Stadt Genthin und der Kassenärztlichen Vereinigung stattfinden. Barz machte im Gespräch mit der Volksstimme klar, dass es dabei nicht allein um den Standort des geschlossenen Krankenhauses ginge. „Wenn wir über Gesundheitsfürsorge reden, brauchen wir diese Immobilie nicht zwingend, wir können auch an eine andere Stelle gehen.“ Die Stadt, so Thomas Barz, stünde vor der Herausforderung, eine ansprechende und attraktive ärztliche Versorgung für die Patienten auf den Weg zu bekommen. Das bedeute, die Stadt attraktiv für Ärzte zu gestalten und eine optimale Infrastruktur für die Praxen zu entwickeln.

Im Gespräch mit der Kassenärztlichen Vereinigung werde man auch die Möglichkeiten eines Medizinischen Versorgungszentrums erörtern.

Medizinische Versorgungszentren, kurz MVZ, sind fachübergreifende, ärztlich geleitete Einrichtungen, die über die Zusammenarbeit mindestens zweier Ärzte mit unterschiedlichen Facharzt- oder Schwerpunktbezeichnungen eine interdisziplinäre Versorgung aus einer Hand gewährleisten sollen.