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Vorlesewettbewerb Laureen punktet mit vergessenem Buch

Laureen aus Burg gewinnt den Vorlesewettbewerb der 6. Klassen in Genthin. Beim Wettbewerb gab es spannende Geschichten zu hören.

Von Mike Fleske 27.02.2020, 05:00

Genthin l Laureen Voigt aus Burg ist die beste Vorleserin der sechsten Klassen im Jerichower Land. Die Schülerin des Burger Roland-Gymnasiums setzte sich am Dienstag in der Stadt- und Kreisbibliothek Genthin gegen sieben Mitbewerber in zwei Runden durch. Laureen konnte beim Vortragen einer Textstelle aus „Emma und das vergessene Buch“ durchaus Akzente setzen und hatte einen flüsternden und strengeren Ton zwischen Hauptfigur Emma und ihrer Lehrerin flüssig parat. Nur ein wenig habe sie sich auf den Wettbewerb vorbereitet, verriet Laureen später. Aber: „Das war schon ein wenig aufregend“, meinte sie hinterher. Zumal neben Eltern und Geschwistern, auch Lehrer genau hinhörten, sie stellten einen Teil der Jury. Daneben war Buchhändlerin Christiane Schreiber, Gat-Mitbegründer Eckhard Neumann und Bibliotheks-Ehrenamtlerin Bärbel Fischer, Teil der Bewertergruppe.

Einen Text hatten die Schüler selbst vorbereitet, einen weiteren unbekannten lasen sie im zweiten Teil. Die selbst ausgesuchten Textstellen, stammten aus zum Teil brandaktuellen Veröffentlichungen. Ein Klassiker war diesmal darunter. Auf Lisa Bartonitz aus der Sekundarschule Möser fiel das Los der Starterin. Sie las einen Text über Jessica und ihre Freundin Natalie, deren Freundschaft auf eine Probe gestellt wird, als Amelie auftaucht. Mit Schwung eröffnete Lisa den Vortragsreigen und zeigte, dass sie sich mit dem Buch „Meine schrecklich beste Freundin“ gut beschäftigt hatte. Nicht minder bewandert mit der Lektüre von „Warrior Cats - gefährliche Spuren“ war Marike Köppen aus der Sekundarschule Parey. „Es gibt von der Serie ganz viele Bände“, berichtete sie. Allerdings seien diese für jüngere Kinder nicht geeignet, da in den Büchern Katzen umkommen. Marike las eine spannende Stelle, in der sich die Mitglieder verschiedener Katzenclans bekämpfen und beistehen.

Ein ganz besonderes Buch hatte sich Amy Eleonor Unger aus der Sekundarschule „Am Baumschulenweg“ in Genthin ausgesucht. „Der geheime Kontinent“ von Thilo entstand für den Welttag des Buches 2019 und ist mit 1,2 Millionen Exemplaren das Kinderbuch mit der höchsten Startauflage in Deutschland. Es behandelt eine Klassenfahrt zu einer Burg, deren Tür in der Bibliothek zu einem geheimen Kontinent führt. Amy las eine Stelle über eine Busfahrt und verriet: „Das Buch hat auch einen Comic.“ Angelina Herden hatte sich mit Violetta Winzig eine recht kuriose Geschichte ausgesucht. Denn Titelheldin Violetta schrumpft, wenn sie aufgeregt ist. Angelina hatte eine Textstelle über eine Hochzeit ausgewählt, über deren wahre Hintergründe nur Violetta und die Braut Bescheid wussten.

Mit dem Klassiker „Mio mein Mio“ von Astrid Lindgren, ging Alma Kahl vom Bismarck Gymnasium Genthin ins Rennen. Alma bewies bei ihrer Darbietung nahezu dramaturgisches Gespür, als sie eine Textstelle einer traurigen Weberin las und nicht nur eine Zeichnung dabei hatte, sondern auch einen Webrahmen, dessen Geräusche sie in ihren Vortrag einbaute. Und der hatte es in sich, mit hoher und tiefer Stimme, mal getragen, mal nachdrücklich ließ sie die Figuren sprechen. Aber die Konkurrenz war ihr auf den Fersen.

Mit einem Fantasyabenteuer beschäftigte sich Sean Luca Hennig aus der Burger Clausewitz-Sekundarschule. Mit kräftigem Tonfall las er eine Geschichte über Greg, der von anderen gemobbt wird, weil er pummelig ist und sich aber als Zwerg und sein Freund als Elf entpuppt. Über das skurrile Kindermädchen Frau Honig las Emily Joel Rößler. Sie musste gleich vier Kindern unverwechselbare Stimmen verleihen, als diese entdeckten, dass ihr Kindermädchen wohl eine Zauberin ist. Nach der ersten Runde bekamen die Kinder ein ganz neues Buch vorgelegt. Die Teilnehmer lasen ihnen unbekannte Textstellen aus „Die beste Bahn meines Lebens“, das erst Anfang des Jahres erschienen ist. Knifflige Wörter wie „Fragezeichenriss“ oder „Monsterarschbombe“ oder „Schwimmglücksbringer“ galt es zu bewältigen. Und dort zeigte Laureen ihr Vorlesestärke. Am Ende gab das den Ausschlag für ihren Sieg.

„Wir hatten einen Gleichstand und haben die Leistung beim fremden Text stärker gewertet“, erklärte Cornelia Draeger. Die Gewinnerin wird das Jerichower Land auf Landesebene vertreten. Der Wettbewerb findet im Mai in Magdeburg statt.