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In Scharteuckes Ortsfeuerwehr werden Fragen und Probleme rege diskutiert Mangelhafter Brunnen bereitet Sorgen

Von Sigrun Tausche 28.02.2013, 02:13

Rege diskutiert wurde auf der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Scharteucke. Die Feuerwehr des kleinen Ortsteils ist sehr aktiv und hatte im vergangenen Jahr mit insgesamt zehn Alarmierungen auch ordentlich zu tun. Allein dabei kamen über hundert Mannstunden zusammen.

Scharteucke l Sechs Brandeinsätze und vier technische Hilfeleistungen stehen auf der Einsatzliste des vergangenen Jahres. Dazu zählen ein Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 107, Sturmschäden, Brände einer Strohballenpresse in Redekin, von Strohballen in Nielebock, ein Herdbrand in Hohenbellin, der Brand eines Grillhähnchenwagens in Redekin und anderes.

Aktivitäten wie die Organisation des Osterfeuers und die Absicherung des Fackelumzugs, aber auch die Reinigung der Dachrinnen von Kirche und Trauerhalle stehen ebenfalls auf der Liste des vergangenen Jahres, zusätzlich zu den regelmäßigen Diensten, Ausbildung und Übungen.

Positiv merkte Marcus Timpe an, dass sich zwei Kameraden qualifiziert haben, und er lobte die nach wie vor gute Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Nielebock.

Mit einem Durchschnitt von 38,9 Ausbildungsstunden bei den zwölf aktiven Kameraden sei das Ziel von 40 Stunden nicht ganz erreicht, stellte der Ortswehrleiter fest. Stadtwehrleiter Ralf Braunschweig jedoch konnte den Scharteuckern dafür nur ein Lob erteilen. Denn er wisse, wie schwierig das angesichts vieler auswärtiger Arbeitsstellen sei und wünschte sich, alle Ortsfeuerwehren hätten eine so gute Bilanz.

Erfreulich ist auch, dass mit Martin ein weiterer junger Feuerwehrkamerad seine Grundausbildung begonnen hat. Eine Jugendfeuerwehr hat Scharteucke allerdings nicht mehr.

Zwei Probleme, die die Scharteucker Kameraden seit Jahren immer wieder ansprechen, brachte Marcus Timpe auch diesmal wieder auf den Tisch: Das Einsatzfahrzeug bräuchte neue Reifen und der Bereich Waldstraße/Kurze Straße sei nach wie vor ohne sichere Löschwasserversorgung, weil es dort keinen leistungsfähigen Brunnen gebe.

Ralf Braunschweig relativierte die Sorge wegen der Reifen: "Die Feuerwehrunfallkasse empfiehlt nur einen Wechsel nach zehn Jahren. Wenn der TÜV sagt, sie sind noch in Ordnung, muss die Gemeinde selbst entscheiden." Ob sich eine Erneuerung der Reifen im Falle dieses Fahrzeugs, Baujahr 1983, noch lohne, sei fraglich. Eher müsste ein neues Fahrzeug her. Die Stadt sei dabei, schrittweise die ältesten Feuerwehrautos zu ersetzen. Auch andere Wehren wie Nielebock haben diese Probleme.

Zum Problem Löschwasserversorgung kündigte Ralf Braunschweig an, dass er im Frühjahr eine große Messuhr ausleihen werde, um bei verschiedenen Brunnen in der Einheitsgemeinde genau feststellen zu können, wieviel Wasser sie noch bringen. Auf dieser Basis müsse dann über weitere Maßnahmen beraten werden, auch mit Blick auf die Risikoanalyse, die fertig ist und kürzlich vom Stadtrat genehmigt wurde.

Gerhard Gleiche von der Scharteucker Feuerwehr unterstrich noch einmal die Dringlichkeit eines funktionierenden Brunnens in diesem Bereich des Ortes. Weiterhin sprach er an, dass es für die Übungen der Feuerwehr eine bessere Auswertung zusammen mit den Kameraden geben müsse, um Fehler, die passiert sind, abstellen zu können. Die Auswertung zum Beispiel für die Großübung am Kloster sei in der Runde der Wehrleiter erfolgt, merkte Braunschweig an.

Offenbar sehr unterschiedlich ist die Einstellung der Kameraden zur Handyalarmierung, die in einigen Wehren bereits erfolgt. "Viele machen am Wochenende ihr Handy aus, weil sie vom Chef nicht genervt werden wollen", stellte Gordon Gleiche die Situation dar, dass diese Kameraden dann auch die Alarmierung nicht mitbekommen. Ralf Braunschweig unterstrich: "Die Handy-Alarmierung wird zusätzlich angeboten. Vielen Kameraden ist das lieber, als zusätzlich immer noch den Funkmelder mitzuschleppen. Das Handy haben sie sowieso dabei."

Die Herausgabe der privaten Handy-Nummern sei freiwillig. Wer es nicht möchte, könne sich auch jederzeit wieder streichen lassen.

Stadtwehrleiter Ralf Braunschweig dankte den Scharteucker Kameraden für ihre Arbeit und lobte die Zusammenarbeit mit den Nielebockern. "Leider klappt das nicht überall so gut", bedauert er. Bei Einsätzen allerdings funktioniere die Zusammenarbeit auch zwischen Wehren, die sonst Distanz halten, schon recht gut.