360 Teilnehmer Mit Video: Hindernislauf Matsch-Wolke in Parchen bei Genthin begeistert mit Rekord, Rutsche und Grusel-Skelett
Unter einem Geländer entlanghangeln, über die Erde robben und in einen Bach eintauchen. Die Matsch-Wolke in Parchen ist der einzige Hindernislauf seiner Art in der Region.
Parchen - Kilometer lange Strecken, eine Vielzahl an Hindernissen und zum Schluss ein Sprung in einen mit Wasser gefüllten Container, in dem die Medaillen auf die Teilnehmer warten. Bei der Matsch-Wolke in Parchen, dem Hindernislauf im Jerichower Land, ist der Spaß groß. Das zeigt sich bei der 6. Ausgabe des Laufs, die nicht nur wegen eines Teilnehmerrekords lange im Gedächtnis bleibt.
Im Video: Teilnehmer am Lauf Matsch-Wolke mussten zahlreiche Hindernisse überwinden
„Es ist sehr herausfordernd und kraftraubend“, merkt Tobias Lücke während seines Laufs an. Nach etwa 500 Metern und einigen Hindernissen ist der junge Mann schon außer Atem, Matsch klebt in seinem Gesicht. „Aber es macht unheimlich Spaß, auch wenn ich das nicht ganz freiwillig mache“, merkt er noch schnell an, ehe es zum nächsten Hindernis geht und er in den Wald entschwindet.
Mit seiner Familie ist Lücke in Parchen am Start. Die Matsch-Wolke, auf die Beine gestellt von den Parchener Laufsocken und einer Eventfirma, mobilisiert bei ihrer 6. Ausgabe so viele Teilnehmer wie noch nie. 360 Starter seien ein neuer Rekord, sagt Falk Heidel. „Das ist ein Riesenkompliment für uns und zeigt, dass wir mit dem Angebot richtig liegen“, so der Organisator.
Einziger Lauf seiner Art in der Region
Während des Laufs und drumherum herrscht eine familiäre Atmosphäre. Gruppen finden sich ein. Starter haben auch Unterstützer dabei. Klar gibt es hier auch die durchtrainierten Starter sowie erfahrene Läufer, die den einen und auch anderen Hindernislauf der Kategorie „Tough Mudder“ in ihren Beinen haben. Man wolle aber jeden ansprechen, sich an der Herausforderung Matsch-Wolke zu probieren, so Heidel. Wichtig sei, Menschen von jung bis alt in Bewegung zu bringen.
Das klappt auch. Tobias Lücke etwa ist mit seiner Familie, die ihn ohne sein Wissen angemeldet hatte, am Start. Aus Magdeburg ist die Regenbogen-Schule, eine Förderschule, mit einem Team angereist. Die zehnjährige Lotta feiert ihren Geburtstag bei der Matsch-Wolke, ist mit ihren Freunden als Mannschaft „Lotta & Friends“ auf der 1,5-Kilometer-Strecke unterwegs. Ein Erlebnis, dass sie so schnell sicherlich nicht vergessen werden.
Das gilt für das gesamte Starterfeld, das sich zunächst durch das Parchener Schloss vortastet, auf der angrenzenden Freifläche gleich sieben Hindernisse überwindet, im Wald ins Laufen kommt, über Bäume klettert und auch im Parchener Bach landet. Für Tina Braunsdorf die größte Herausforderung. „Zum einen, weil diese Station kurz vor Schluss kommt, und zum anderen, weil man da nur wegrutscht und das Wasser für Menschen sehr tief ist“, erklärt die Mitarbeiterin der Burger Stadtverwaltung, die mit einer großen Staffel dabei ist. Bürgermeister Philipp Stark (parteilos), der selbst bei der Matsch-Wolke gestartet ist, unterstützte die Mitarbeiter am Streckenrand.
Schlammbada wird nicht getanzt, sondern gelaufen
Auch wenn es bei der Laufveranstaltung um individuelle Zeiten geht und die besten drei Starter jeder Distanz ausgezeichnet werden, so herrscht auf der Strecke ein großes Miteinander statt Gegeneinander. Wer Probleme hat, ein Hindernis zu überwinden, bekommt eine Hand gereicht oder wird in die Höhe gehoben – je nach Art der Station.
„Insgesamt geht es doch darum, zusammen eine schöne Zeit und vor allem Spaß zu haben – einen schönen Ausgleich zum Alltagsstress“, wie eine Teilnehmerin aus Osterburg sagt, ehe sie mit ihrem Team, den „Turboschnecken“, in Richtung Ziel läuft.
Dieser Spaß spiegelt sich in den Namen der Teams wieder, die bei der Matsch-Wolke dabei sind: „SchlammBada“, „AS Tralkörper“, „Matschitos“, „Patchworkmatsch“, „It’s a matsch“, „Schlammtastic Four“ (in Superhelden-Dress), „Drecksschweine Rhinow“ oder „Die Seitenstecher“ (Stadt Burg) sind nur einige Beispiele dafür, dass der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Wobei gilt, dass sich mindestens vier Läufer zusammenfinden müssen, um als Team gewertet werden zu können. Zur Auswahl stehen dabei Distanzen über 1,5 Kilometer für Kinder sowie 6 und 12 Kilometer.
Dass die Strecken buchstäblich durch das Parchener Schloss führen, ist etwas Besonderes. „Das kam im Vorjahr sehr gut an und gibt dem Lauf eine weitere Facette“, so Falk Heidel. Der Förderverein vom Schloss um Vorsitzenden Enrico Köhler ist von den Rückmeldungen ganz begeistert. Besonders ein Mitglied hat es den Läufern angetan: Ein Skelett, das sich bewegt und Gruseltöne von sich gibt. „Das ist eine kleine Vorschau auf unseren Spuk im Schloss, der am 28. Oktober 2023 wieder geplant ist“, erklärt Heiko Mahrenholz.
Apropos wieder: Die Matsch-Wolke soll 2024 zum 7. Mal gestartet werden, kündigen die Organisatoren an. Nach dem Aus vom Iron Race in Magdeburg ist das nicht selbstverständlich. Dann auch gern wieder mit Startern aus dem Jerichower Land sowie Gästen aus Berlin, Potsdam, dem Harz und der Börde.
Die Gewinner der Matsch-Wolke 2023
1,5 Kilometer - Mädchen
1. Ronja Gericke 13.24min
2. Pia Erbs 13.25min
3. Anna Wlasak 13.35min
1,5 Kilometer - Jungen
1. Levi Bielke 10.18min
2. Emil Lüde 10.27min
3. Nevio Sauermilch 11.09min
6 Kilometer - Frauen
1. Jana Otte 39.39min
2. Fanni Dittrich 44.21min
3. Marie-Sophie Dake 44.25min
6 Kilometer - Männer
1. Conrad Dietrich 38.22min
2. Ole Hering 38.44min
3. Maarten Schmechtig 39.29min
12 Kilometer - Frauen
1. Antonia Schulz 1.37.39std
2. Juliane Vatterott 1.41.33std
3. Cindy Reichert 1.44.47std
12 Kilometer - Männer
1. Timm Haußen 1.15.03std
2. René Pehlemann 1.21.00std
3. Ronald Neuling 1.21.51std