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Digitale Medien im ländlichen Raum Neue Möglichkeiten mit Smartphone, Tablet & Co: Wie Livestreams für Interesse am Jerichower Land sorgen

Bei immer mehr Gelegenheiten setzen Kommunen auf Onlineangebote. Wie lässt sich dies zum Nutzen der Einwohner ausbauen?

Von Mike Fleske Aktualisiert: 27.10.2024, 17:17
Mit dem Smartphone betrachtet:  Schon lange werden Stadtratsitzungen in Burg im Internet übertragen.
Mit dem Smartphone betrachtet: Schon lange werden Stadtratsitzungen in Burg im Internet übertragen. Foto: Marco Papritz

Genthin/Burg - Der Kreistag konnte sich zwar kürzlich nicht für die Übertragung seiner Sitzungen ins Internet erwärmen, doch immer häufiger gehören Direktübertragungen aus der Region ins Internet zum Angebot in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Warum ein weiterer Ausbau für kommunen interessant ist.

Der Stadtrat in Burg zeigt seit Jahren, dass ein Livestream für Interesse an der lokalen Politik sorgen kann. Auf diesen greifen bis zu 500 Nutzer zu.

Gute Zugriffe auf digitale Übertragung von Bürgermeisterforum in Genthin

„Mit dem Livestream der Stadtratssitzungen schaffen wir nach Meinung der Stadtverwaltung zusätzliche Transparenz, Bürgernähe und Nachvollziehbarkeit für Prozesse der politischen Willensbildung und Entscheidungsfindung“, hebt Burgs Bürgermeister Philipp Stark (parteilos) die Vorteile hervor.

Aber auch in anderen Bereichen haben sich Livestreams bewährt. Kürzlich wurden der dritte Jerichower-Land-Contest in Parchen, eine Fachdiskussion zu Schulen im ländlichen Raum aus Burg und das Bürgermeister-Kandidatenforum in Genthin online übertragen.

Letzteres hatte während der Ausstrahlung rund 250 Zuschauer, etwa so viele, wie auch vor Ort anwesend waren. Im Nachgang hatte das Video weit mehr als 2.000 Zugriffe. Gute Voraussetzungen also, um noch mehr digitale Übertragungen umzusetzen.

Bürgerpreisverleihung und Kartoffelsuppenwettbewerb im Internet

Denkbar für eine Übertragung wären die Bürgerpreisverleihung und der Kartoffelsuppenwettbewerb in Genthin, die Aktion „Grill den Bürgermeister“, die zuletzt in Burg ausgetragen wurde, oder Krönungen von lokalen Hoheiten. Eine Idee, die durchaus auf Wohlwollen stößt.

„Grundsätzlich wäre ich an einer zeitgemäßen Information zu allen relevanten, das kommunale Leben prägenden Veranstaltungen interessiert und damit befürworte ich auch grundsätzlich etwaige Liveübertragungen“, sagt etwa die amtierende Genthiner Bürgermeisterin Dagmar Turian (parteilos). Sie sehe das Thema nach der Bürgermeisterwahl in der Diskussion, um Kosten und Umsetzung zu betrachten.

Der frühere Kreistagsvorsitzende und heutige Genthiner Stadtratschef Volker Bauer (CDU) hält es ebenfalls für überlegenswert, bestimmte kulturelle und politische Ereignisse ins Internet zu übertragen.

Grundsätzlich seien Bild- und Tonaufnahmen auch aus dem Genthiner Stadtrat zulässig, sofern der Sitzungsverlauf dadurch nicht beeinträchtigt oder Persönlichkeitsrechte verletzt werden. Der Genthiner Stadtrat habe sich vor einiger Zeit gegen die generelle Sitzungsübertragung entschieden, aber etwa Feier- oder Gedenkstunden des Stadtrates könnten zugänglich gemacht werden.

Burger Kanal wird ausgebaut

Ein Vorbild für den Umgang mit Online-Inhalten könnte die Stadt Burg sein. Denn, so Pressesprecher Felix Malter: „Unser Youtube-Kanal soll, analog zu unserem Instagram-Kanal, auch über die Übertragung und Dokumentation der Stadtratssitzungen hinaus, in Zukunft weiter ausgebaut werden.“

Damit wolle die Stadt dem veränderten Nutzungsverhalten der Bürgerinnen und Bürger, natürlich auch insbesondere der jüngeren Generation, noch mehr gerecht werden. Ob sich die Kommunen bei der Umsetzung von Livestreams mit Know-how unterstützen können, vermag Malter nicht zu sagen.

Das hänge vom Thema ab. „Der Aufwand beim Auf- und Abbau ist nicht zu unterschätzen, es sind immer zwei Kollegen der IT bei Stadtratssitzungen vor Ort, mindestens eine Stunde vor Beginn bis nach dem Ende.“ Dennoch lohne sich der Aufwand.