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Heimatgeschichte Nicht nur in Hamburg: Als auch Genthin eine Hafenstraße hatte

Berndt Franke arbeitet an neuer Veröffentlichung zu Geschichte der Stadt und beschäftigt sich mit Betrieben am Elbe-Havel-Kanal. Dafür sucht er Informationen.

Von Mike Fleske Aktualisiert: 25.07.2024, 15:56
Ein Blick auf die Hafenstraße in Genthin im Jahr 1912. Hier ist die Zementfabrik des Unternehmers Stolte zu sehen. An der Hafenstraße befanden sich aber noch mehr Firmen.
Ein Blick auf die Hafenstraße in Genthin im Jahr 1912. Hier ist die Zementfabrik des Unternehmers Stolte zu sehen. An der Hafenstraße befanden sich aber noch mehr Firmen. Foto: Stadtarchiv Genthin

Genthin - Der Genthiner Heimatautor steckt mitten in einer neuen Recherche zur Stadtgeschichte. Grundsätzlich sei ein Buch geplant, das unterschiedliche Themen berühre, erläutert Berndt Franke gegenüber der Volksstimme. Allerdings sei ein Schwerpunkt der Recherche die einstige Hafenstraße in Genthin. Diese war einst gesäumt von Unternehmen und Industrie.

Franke möchte konkret die damaligen Firmen rechts und links des Elbe-Havel- Kanals betrachten und bittet dabei um Unterstützung, da ehemalige Mitarbeiter oder deren Angehörige bestimmt noch Bild- und Schriftmaterial sowie Geschichten aus dem Arbeitsalltag haben, die ihm zunächst bei der Recherche helfen und später vielleicht auch Teil des Buches sein können.

Saatzucht

„Interesse habe ich an Informationen zur Saatzucht, ein solcher Betrieb existierte vor dem Eingang des Waschmittelwerkes.“ Der Betrieb sei, so Franke, seinerzeit an der Nordseite des Kanals angesiedelt gewesen. „Mich würde interessieren, seit wann und wie lange der Betrieb existierte“, sagt er. „Wieviele Beschäftigte gab es dort? Wurde nur Saatgut gelagert oder wurden Teile des Saatgutes anders wo gelagert? Welches Saatgut wurde gehandelt? Wer war die übergeordnete Dienststelle?“

Auch würde Franke gern wissen, ob dieser Betrieb auch die sogenannte „Eiervilla“ gewesen sei, eine Eierzwangsabgabestelle in den 1940er Jahren und zu Beginn der DDR-Zeit. Eine weitere Frage sei, ob diese Firma etwas mit dem Volkseigenen Erfassungs- und Aufkaufbetrieb (VEAB) zu tun hatte? Die VEAB unterhielt in allen Kreisen Erfassungs-, Aufkauf und Annahmestellen sowie Einkaufsläden.

 Berndt Franke recherchiert zur Geschichte Genthins.
Berndt Franke recherchiert zur Geschichte Genthins.
Foto: Susanne Christmann

Raufutterhallen

Bis nach dem Krieg existierten entlang der Gleisanlage drei Hallen, die Raufutter für Pferde (Pflichtabgabegut) sammelten. „1945 waren Genthiner Einwohner, so auch der verstorbene Heimatforscher Dieter Rohr, überrascht, dass da gar kein Raufutter gelagert wurde, sondern Versorgungsgüter in großen Mengen für Marine und Heer.“

Nun fragt Franke: „Wer weiß etwas darüber? Denn eine Halle brannte später ab, auch diese Geschichte sei interessant. „Was wurde aus den Hallen?“ War dies möglicherweise das Getreidelager und Eierabgabestelle oder die VEAB?

STAG

Ein Betrieb, dessen Nachfolger bis heute existiert, ist der Stahl- und Apparatebau (STAG) an der Südseite des Kanals. Grundsätzlich ist die Geschichte dieses Betriebes recht gut dargelegt, aber: „Wer kann etwas zum Anfang und den Anfangsjahren des VEB Stahl- und Apparatebaus sagen?“, fragt Franke.

Kinderheim

Einst gab es ein Kinderheim in der Nähe der Hafenstraße. Franke möchte wissen: „Hat jemand Fotos vom Kinderheim am Kanal?“

Getreidewirtschaft

Über die Kanalstraße (heute Geschwister-Scholl-Straße) war die Getreidewirtschaft mit Silos zu erreichen. „Ich habe keine Informationen und Fotos und benötige viele Informationen“, sagt Franke.

RAD-Lager und ACZ

Franke fragt weiter: „Hat jemand eine Postkarte vom RAD-Lager Genthin?“ Das Agrochemische Zentrum (ACZ) hatte eine Traglufthalle.

Diese Halle sei, so Franke, ein ungewöhnliches Bauwerk gewesen, was es nicht überall gab.

Nun stellen sich folgende Fragen: „Seit wann gab es das ACZ, was haben sie gelagert, welche Mengen und welche Technik gehörten dazu?“, so Franke. Von wann bis wann gab es den Betrieb und die Traglufthalle?

Kontakt

Infos können an Berndt Franke unter der E-Mail Berndt-christel.franke @ t-online.de.