Weitere Exponate sowie Unterstützung vor Ort von Wolfgang von Plotho Plotho- und "Effi"-Ausstellungen im Schloss werden überarbeitet
Zerben (sta). Schon mehrmals hat Wolfgang von Plotho die Gemeinde Elbe-Parey besucht, und er kam eigentlich nie mit leeren Händen. So auch diesmal nicht. Erneut hatte er einige interessante alte Bilder im Gepäck, die er für die Ausstellung im Zerbener Schloss zur Verfügung gestellt hat. Bilder vom Schloss und seinen Bewohnern sind es vor allem, aber auch eine große Darstellung der Schlacht von Mars-la-Tour am 16. August 1870. Diese habe der Schwiegervater von "Effi", Generalleutnant Adalbert von Bredow, gewonnen, erklärte von Plotho. "Es war die letzte Reiterschlacht", fügte er an. Jener Sieg hatte entscheidenden Einfluss auf den weiteren Verlauf des deutsch-französischen Krieges.
Für Carola Netzel und Margit Baumert, die als Schlossführerinnen bei der Gemeinde angestellt sind, war das nichts Neues, die bildliche Darstellung aber auf jeden Fall eine willkommende Bereicherung fürs kleine Museum. Die beiden Frauen haben sich längst nicht nur mit den Geschichten um "Effi Briest" und deren Vorbild Elisabeth von Plotho vertraut gemacht, sondern wissen enorm viel über die Geschichte der weit verzweigten Familie von Plotho und deren historisches Umfeld. Dass sowohl ihre Kenntnisse um die Historie als auch die Ausstellung immer besser werden, das sei einfach notwendig, begründete Bürgermeisterin Jutta Mannewitz. "Wir werden getrieben von den Menschen, die um die Geschichte wissen", betonte sie. Immer wieder gebe es von Besuchern des Schlosses ganz gezielte Nachfragen und Anregungen.
Dass Wolfgang von Plotho während seines jüngsten Besuchs kurzerhand hier "eingespannt" wurde, um bei der Überarbeitung der Ausstellung zu helfen, ließ er sich gern gefallen. Vereinbart wurde, oben in den beiden nebeneinander liegenden Museumsräumen ein "Effi-Briest"-Zimmer und ein Plotho-Zimmer einzurichten. Weitere Exponate werden im Durchgang und im Vorraum des Trauzimmers ausgestellt. Der kleine Raum unten zur Elbaue hin soll ein Fontane-Zimmer werden. "Schließlich erlängte Zerben ja vor allem durch ihn Berühmtheit", begründete Jutta Mannewitz. Hier werden sich Besucher auch mal in Ruhe hinsetzen und in Fontanes Büchern stöbern können.
Ungeachtet der Neugestaltung werden auch künftig Trauungen im Schloss stattfinden können, betonte die Bürgermeisterin - entweder oben im blauen Zimmer oder, bei größeren Gesellschaften, auch unten im großen Raum.