Heute letzter Tag in Parey für Dr. Reinhard Schulze / Mitarbeiterinnen weiter Ansprechpartner Praxis für Chirurgie ab morgen ohne Arzt - ein Nachfolger wird dringend gesucht
Die Praxis für Chirurgie in Parey, zugehörig zu den Johanniter-Zentren für Medizinische Versorgung in der Altmark GmbH, ist ab morgen nicht mehr besetzt. Dr. Reinhard Schulze hat heute seinen letzten Tag hier. Einen Nachfolger gibt es bisher nicht - er wird noch dringend gesucht.
Parey l "Wir wollen den Standort auf jeden Fall erhalten", betont Dr. Andreas Trusen, Ärztlicher Leiter der Medizinischen Versorgungszentren. Zur Nachfolgersuche sagte er: "Wir sind dran!" Seit die Kündigung von Dr. Schulze eingegangen sei, versuche man, jemanden für diese Praxis zu finden. "Wir haben bereits mit sechs chirurgischen Ärzten gesprochen, konnten aber noch keinen Vertrag abschließen."
Versucht worden sei jeder nur mögliche Weg: "Wir haben Anzeigen geschaltet, professionelle Headhunter beauftragt, haben die Kollegen in unseren Krankenhäusern in Genthin und Stendal gefragt, haben Kontakt zur Uni-Klinik Magdeburg aufgenommen, aber bis jetzt trotzdem niemanden gewinnen können." Und das, obwohl man inzwischen bereit sei, mit den Konditionen auf fast alles einzugehen. Nicht einmal eine solche Lösung, dass Chirurgen aus Genthin oder Stendal ihren Arbeitsplatz splitten und tageweise in der Pareyer Praxis arbeiten, zeichne sich ab.
Dr. Trusen sieht darin eine Auswirkung des Ärztemangels, der sich noch weiter verschlimmern werde. Auch in den beiden Krankenhäusern gebe es keinen Spielraum bei der Personaldecke. Es sei so viel zu tun, dass die entsprechenden Fachärzte praktisch gar keine Möglichkeit hätten, die Praxis in Parey mit abzusichern.
So wird ab morgen kein Arzt mehr im Hause sein, trotzdem soll die Praxis nicht komplett geschlossen werden. "Mindestens eine Mitarbeiterin wird weiter vor Ort sein, damit sie den Patienten weiterhelfen kann. Wir werden eine Liste mit niedergelassenen Kollegen vorbereiten, an die die Patienten weitervermittelt werden können. Bei akuten Fällen müssen wir auf die Krankenhäuser verweisen."
Zurzeit seien noch drei Mitarbeiterinnen in der Praxis beschäftigt. Eine vierte hatte einen befristeten Vertrag, der inzwischen ausgelaufen sei, sagte Dr. Trusen. Falls in absehbarer Zeit kein Arzt für die Praxis gefunden werden könne, dann werden die Mitarbeiterinnen Angebote bekommen, in anderen Praxen des MVZ in Stendal oder Osterburg zu arbeiten. "Das ist aber noch nicht akut", betonte er, denn man hoffe immer noch, einen Nachfolger zu bekommen.
Die Bedingungen in der Pareyer Praxis seien durchaus sehr gut, unterstrich Dr. Trusen. "Die Praxis ist gut ausgestattet, und erst im vorigen Jahr haben wir ein komplett neues Röntgengerät angeschafft."