Aktion Schnullerbaum für den Tierpark
Zum Tierparkfest in Zabakuck pflanzt Elvira Dietert einen Schnullerbaum.
Zabakuck l Abschied nehmen ist immer schwer. Das gilt für Erwachsene, aber auch für Kinder. Zum Tierparkfest am Sonntag, 2. September, bekommen Eltern und ihre kleinen Lieblinge Hilfestellung. Am Nachmittag ab 15 Uhr kommt die Schnullerfee zu Besuch. Dabei handelt es sich um die 33-jährige Elvira Dietert.
Sie pflanzt gemeinsam mit dem Team des Tierparks eine junge Harlekin-Weide. Ihre eigentliche Heimat ist in Ostasien. Daran wird ein Schildchen angebracht, das auf den Zweck hinweist: An dieser Weide findet der Schnuller der Kinder einen Platz.
Elvira Dietert hat zuletzt als Lehrerin in Steglitz gearbeitet. Nun ist sie in Mutterzeit. In ihrem Arm hält sie den drei Monate alten Maxim. Sein Bruder Otto hat vor 15 Monaten das Licht der Welt erblickt. In einer WhatsApp-Gruppe ist die Idee dazu geboren worden. „Wie bekommt mein Kleiner den Schnuller los?“ Auch Elvira Dietert begann nachzudenken.
Vier Jahre lebte sie in Potsdam. Dort absolvierte sie ihr Referendariat. Ihr Blick wanderte nun zurück. Auch in das Ernst von Bergmann Klinikum. „Dort gibt es bereits einen Schnullerbaum“, berichtet die junge Mutter. 4000 Schnuller seien hier an einer Schnur befestigt. Also machte sie in der WhatsApp-Gruppe den Vorschlag, nach Potsdam zu fahren und dieses besondere Angebot zu nutzen.
Seit Januar ist Elvira Dietert Mitglied im Förderverein „Freunde des Tierparks Zabakuck“. „Wir kommen immer wieder gerne mit den Kindern in diesen schönen Park. Sie liebt die Natur. Sie liebt die Tiere. Und sie mag den Austausch mit Tierparkchefin Juliane Reimann sowie der Vereinsvorsitzenden Sieglinde Göbel. Also warum nicht so einen Schnullerbaum in den Park bringen, den Peter Joseph Lenné mit geplant hat.
„Ich habe mich zwei Stunden hingesetzt und an einem Konzept gearbeitet“, erinnert sie sich. Und am Anfang half wieder die Austauschgruppe im Internet. „Ich brauche für die Dekoration dringend ein paar Schnuller“, schrieb sie. Die Mamis seien auch von der Idee so begeistert gewesen. „Nach zwei Tagen mussten wir die Aktion stoppen, so viele Schnuller hatten wir“, sagt sie mit einem sympathischen Lächeln.
Martha und Maya aus Roßdorf machten ein ganz besonderes Geschenk: einen Briefkasten, der an der Weide, die auf der Wiese zwischen den Gehegen der Kakadus und der Waschbären einen Platz finden soll. „Zum Abschied vom Schnuller soll jeder die Möglichkeit haben, einen Brief an die Schnullerfee zu schreiben“, sagt Elvira Dietert.
Auch ihr Ehemann Thomas Dietert zeigte viel Herz. Zur Baumwollhochzeit, also ein Jahr nach der Trauung, machte er seiner Frau ein besonderes Geschenk und trägt die Kosten für die Umsetzung des Projekts. Die beiden Kinder bekommen auch ihren Platz der Erinnerung an der Harlekin-Weide.
Jeder, der mit der Weide zu tun hat, bekommt etwas mit auf den Weg. „Der Mut zum Loslassen wird belohnt“, so Elvira Dietert. Jedes Kind erhält eine Urkunde.
Die kann wie folgt lauten: „Lieber …, nun bist du schon so groß, dass du deinen Schnuller nicht mehr brauchst. Du wirst heute dafür ausgezeichnet, dass du deinen Lieblingsschnuller abgegeben hast. Du kannst richtig stolz auf dich sein, denn dazu gehört viel Mut und Tapferkeit! Du kannst deinen Schnuller jederzeit im Tierpark Zabakuck besuchen kommen.“
Der Besuch beim Tierparkfest am Sonntag ab 11 Uhr lohnt sich. So dürfen auch die zwei neuen Bennett-Kängurus begrüßt werden, die hier neue Heimat gefunden haben.