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Anne-Marie und Ron-Eric von Nessen heiraten im neu gestalteten Trauzimmer Jerichow Sich am Valentinstag das Ja-Wort geben

Von Nora Schmackert 15.02.2013, 01:16

Das Trauzimmer im Standesamt Jerichow wurde renoviert und bietet den Eheschließungen nun einen noch schöner Rahmen. Standesbeamtin Anja Schünicke traute gestern am Valentinstag ein Paar aus Jerichow.

Jerichow l "Es ist Zeit etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen." So steht es nun im Trauzimmer des Standesamt Jerichow geschrieben - seit der Raum im vergangenen Herbst renoviert wurde. "Fünf Trauungen hatten wir seither im neu gestalteten Raum", sagt Standesbeamtin Anja Schünicke.

Dazu zählt sie auch Anne-Marie und Ron-Eric von Nessen, die sie soeben getraut hat. Es ist der 14. Februar, und das junge Ehepaar schaut noch ein bisschen nervös, aber sehr glücklich drein. Beide dachten sich, ähnlich wie dem Sprüchlein an der Wand im Trauzimmer, von nun an gemeinsam, so richtig offiziell, der Zukunft entgegenzugehen.

Anne-Marie von Nessen, die noch Minuten zuvor Geißler mit Familienname hieß, gibt einen kleinen Einblick in die Vorgeschichte. "Kennengelernt haben wir uns bei der Arbeit. Es war Liebe auf den ersten Blick", sagt die 22-Jährige. Ihr Lächeln hat ein bisschen was Geheimnisvolles.

Beide sind sie in der Gastronomie tätig. Er ist Koch, sie macht gerade ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau - im selben Betrieb. Dass sie sich begegnet sind, das ist nun schon zweieinhalb Jahre her. Vor ein paar Monaten sind sie nach Jerichow gezogen und erwarten bereits ihr erstes Kind. "Ende Mai soll unsere Tochter geboren werden", sagt Ron-Eric von Nessen und er hat bereits den stolzen Blick des Vaters. "Aber wir hoffen, dass es der 6. Juni wird", ergänzt seine Frau. Denn mit besonderen Daten hat es die Familie Von Nessen: Anne-Marie hat am 2.2. Geburtstag. Ron Eric am 1.1. Na, und geheiratet wurde am 14. Februar, am Gedenktag des Heiligen Valentins, der Paare heimlich traute und daher seit jeher als Heiliger der Eheleute gilt.

"Wir haben ein bisschen hin und her überlegt, wegen des Datums", erklären beide. Die Tage mit den Schnapszahlen, die sind in diesem Jahr aber alles Sonntage. So kam das Paar ganz spontan, ohne großes Grübeln auf den 14. "Es passte auch gut in unseren geplanten Zeitraum für die Hochzeit."

Drückt man den beiden nun noch die Daumen, dass ihr Mädchen vielleicht auch Lust hat auf einen Geburtstag mit einer Schnapszahl. Ansonsten wünscht man dem jungen Ehepaar natürlich vor allem Gesundheit und Glück für ihren gemeinsamen Weg, sagt auch Standesbeamtin Anja Schünicke.

Sie macht ihre Arbeit nun bereits seit 13 Jahren und beklagt sich nicht. Durch die Eheschließungen hat ihr Beruf eine romantische Seite. "Das kann, glaube ich, auch nicht jeder. Man sollte schon eine Neigung dafür haben", schätzt sie. Denn emotional werde es ja doch ab und an.

Eine halbe Stunde in etwa dauert die standesamtliche Trauung. Gerne gestaltet Anja Schünicke die Ansprache mit persönlichen Details. Auch bestimmte Lieder spielt sie auf Wunsch. Alles geschieht nach Absprache mit dem Brautpaar. In den Sommermonaten sei es auch außergewöhnlich, im Kloster Jerichow zu trauen. "Das ist für mich ein kleines Privileg, an so einem Ort Ehen zu schließen. Das macht meine Arbeit zu etwas ganz Besonderem", sagt die Standesbeamtin.