Gestern wieder Feueralarm in Genthin Sieben Brände in den vergangenen zwei Wochen
Zum wiederholten Mal schrillte gestern in Genthin in den Morgenstunden die Sirene. Die Ortsfeuerwehren Genthin, Altenplathow und Parchen wurden kurz nach 7 Uhr zu einem Schwelbrand in einer Zelthalle der Sporkenbach GmbH in Genthin Nord gerufen.
Genthin. Eine Brandserie lässt Genthin in diesen Tagen nicht zur Ruhe kommen. Zwar wurde der gestrige Brand schnell entdeckt und war für die Ortsfeuerwehren schnell beherrschbar, doch das ändert nichts daran, dass ganz offensichtlich ein Brandstifter sein Unwesen treibt.
Diesmal wurden Kanthölzer, gelagert auf einem Seitengabelstapler, angekokelt. Zwar nur auf einer kleinen Fläche, doch auch die sorgte für erheblichen Qualm in der Zelthalle. Nicht nur das: "Es habe", das sagte Einsatzleiter Georg Witt, "durchaus aufgrund der starken Verrauchung die Gefahr einer Durchzündung bestanden." Mitarbeiter der Firma bemerkten bei Arbeitsaufnahme den Qualm und konnten Schlimmeres vermeiden, indem sie die Türen geschlossen hielten und sofort die Einsatzstelle alarmierten.
In der Zelthalle werden 100 Tonnen Baumaterialien gelagert.
Polizeisprecher Falko Grabowski aus Burg, er vertritt derzeit Thomas Kriebitzsch, äußerte sich zur Brandursache auf Volksstimme-Anfrage kurz und knapp: "Brandstiftung wird in diesem Fall nicht ausgeschlossen. Mittlerweile", sagte er aber auch, "ist mit dem jüngsten Vorfall die Zahl der Brände in Genthin seit dem 23. September auf sieben gestiegen".
Der Polizeisprecher räumte ein, dass mit den Bränden sowohl in der AJL, bei dem 500 Mülltonnen zerstört wurden, als mit dem Brand im Johanniter-Krankenhaus am Sonntag eine neue, bedenkliche Qualität entstanden sei.
Offensichtlich, sagte Genthins Stadtwehrleiter Achim Schmechtig bereits am Sonntag, nimmt der Brandstifter nun auch Schäden an Gesundheit und Leben in Kauf. Mit dem Einsatzgeschehen, fast jeden zweiten Tag sind die Feuerwehrleute gegenwärtig im Einsatz, kommen die Brandschützer mittlerweile an ihre Leistungsgrenze. Gestern waren wieder 18 Feuerwehrleute im Einsatz.
Konzentrierten sich bisher hauptsächlich Brandstiftungen auf Keller im Bereich der Einsteinstraße, hat der oder möglicherweise die Brandstifter den Aktionsradius mittlerweile auf andere Stadtteile ausgeweitet.
Mit Rücksichtnahme auf das laufende Verfahren gab Grabowski allerdings keine Auskunft zum Stand der Ermittlungen. Er hielt sich auf Volksstimme-Anfrage bedeckt und allgemein: "Die Ermittlungen laufen intensiv, wir wissen, dass die Bevölkerung sehr beunruhigt ist."
Sowohl nach dem Brand im Krankenhaus als auch nach dem gestrigen Brand sind Hunde zum Einsatz gekommen. Das bestätigte die Polizei, doch Informationen darüber, mit welchem Ergebnis, gab es nicht.