Geschichte So hat sich Genthin verändert
Das Sanierungsgebiet „Innenstadt“ soll aufgehoben werden, da das Programm nach 30 Jahren ausläuft. Die Stadt wurde dabei mit Fördergeldern umfangreich gestaltet.

Genthin. - Der Genthiner Stadtrat wird am Donnerstag voraussichtlich das Ende des Sanierungsgebietes „Innenstadt“ beschließen. Damit läuft eine der wohl längsten Fördermaßnahmen für die Stadtentwicklung aus, in die von Bund und Land für die Genthiner Stadtgestaltung seit den 1990er Jahren rund zehn Millionen Euro gesteckt wurden. Die Veränderungen in der Stadt sind deutlich.
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Bei einer Bestandsaufnahme Anfang der 1990er Jahre hat die Stadt deutliche Missstände festgestellt. Straßen und Gebäude waren marode, Wegeführungen nicht durchdacht. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Stadt deutlich verändert. Hier sind drei markante Beispiele.
Brandenburger Straße

In der Brandenburger Straße seien laut Stadt von privater Hand, aber mit Hilfe von Fördergeldern dutzende Gebäudesanierungen umgesetzt worden. So zeigt etwa die Brandenburger Straße auf Höhe der heutigen Sparkasse eine deutliche Veränderung.
Sowohl die Fassade, das Dach als auch Fenster, Türen und die Innenausstattung wurden erneuert. Markant seien die hellen Fassaden, die den angrenzenden Gebäuden eine deutlich harmonischerer Wirkung verleihen, als es zuvor der Fall gewesen sei. Auch die am Gehweg gepflanzten Bäume geben dem Bereich besonders vom Frühjahr bis zum Herbst eine optisch viel gefälligere Erscheinung, als es einst der Fall gewesen ist.

OdF-Straße

Ein weiteres bedeutendes Gebäude in der Genthiner Innenstadt ist das ehemalige Brauereihaus an der Straße der Opfer des Faschismus (OdF-Straße) 6. Das ehemalige Brauereihaus inklusive angrenzendem Wohngebäude und diversen Nebengebäuden sei, so die Stadt, Gegenstand einer umfassenden Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahme gewesen. Zuvor seien Dach, Dämmung und das ungenutzte Wohnhaus nicht mehr gut ausgestattet gewesen.
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Das Brauereigebäude stand einst leer und wurde durch verschiedene private Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen deutlich aufgewertet. Mit Hilfe von Städtebaufördermitteln sei die Fassade der Brauerei saniert worden, wodurch der Grundstein für eine Nachnutzung gelegt wurde. Das Wohnhaus wurde unter Inanspruchnahme von Städtebaufördermitteln komplett saniert.
Die Verwandlung des Gebäudekomplexes habe eine hohe Strahlkraft auf den umliegenden öffentlichen Raum. Durch diese Sanierungs- und Umbaumaßnahme sei wertvolle historische Bausubstanz erhalten und in zeitgemäßer Nutzung nachhaltig gesichert worden.

Bahnhofstraße/Poststraße

Markant ist auch die Neugestaltung des seitlichen Bereiches der Grünanlage an der Bahnhof-/Poststraße. Vor zehn Jahren befand sich dort noch ein ungenutzter und verwahrloster Kiosk, der sehr in die Jahre gekommen war. Nach dem Erwerb der Fläche begann die Stadt ab etwa 2017 mit einer Neugestaltung. Das Kioskgebäude wurde abgerissen und an dieser Stelle eine Parkfläche mit rund 20 Stellplätzen in Bahnhofsnähe geschaffen. Seitdem diese fertiggestellt sind, werden sie gern von Pendlern genutzt.

Vor allem in den Morgenstunden, wenn rund um den Bahnhof kaum noch Stellflächen frei sind, ist der Parkplatz eine Möglichkeit für Berufspendler, dass Auto stehen zu lassen und mit der Bahn in umliegende Städte zu fahren. Neu ist in diesem Bereich auch die Straßengestaltung, bei der seit einigen Jahren der Autoverkehr auf Tempo 30 gedrosselt und eine Fahrspur für Radfahrer vorhanden ist.