Waise Störchin Rosalie startet Flugversuche
Jungstörchin Rosalie wurde von einer anderen Storchenfamilie akzeptiert und startet nun erste Flugversuche.
Loburg/Jerichow (tsk) l Als Michael Kaatz von der Vogelschutzwarte Storchenhof Loburg gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Jerichow die verwaiste Redekiner Jungstörchin Rosalie zur neuen Storchen-Familie in der Klosteranlage Jerichow gab, stellte sich für viele die bange Frage: „Wird sie angenommen?“
Klosterchef Bernd Witt und ehrenamtliche Storchen-Beringer prüften immer wieder mit wachem Blick, ob noch alle Störche im Nest zu sehen sind und ja – Rosalie ist jetzt fester Bestandteil der Kloster-Storch-Familie. „Es wird nicht mehr lange dauern, dann sind sie flügge“, sagt Witt.
Denn in ein paar Monaten müssen sie echte Flugprofis sein: Ende des Sommers steht ihre lange Reise in den Süden an. Dort verbringen die Vögel den Winter. Deshalb fangen die Storchenjungen jetzt schon an zu trainieren und mit den Flügeln zu schlagen. Storchenadop- tion, bei der Jungstörche zu intakten Familien gesetzt werden, wird durch den Storchenhof Loburg regelmäßig praktiziert und gilt als erste Wahl bei der Auswilderung. Die Erfolgsquote liege hier bei mehr als 90 Prozent, folgt man Michael Kaatz. Geht es nicht anders, können Störche auch auf dem Storchenhof großgezogen werden. „Aber dann wäre für Rosalie die menschliche Prägung zu stark geworden.“