27. Hauptsonderschau des Sondervereins der Texanerzüchter von 1984 Texaner fliegen auf Fienerode: 64 Züchter stellen ihre besten Tauben aus
64 Aussteller zeigten am Wochenende 696 Tiere zur 27. Hauptsonderschau des Sondervereins der Texanerzüchter in Fienerode. Ausstellungsleiter Gerhard Hentschel war mit den Ergebnissen sehr zufrieden.
Fienerode l "Die Autos der Züchter fahren schon alleine nach Fienerode", sagte Ausstellungsleiter Gerhard Hentschel am Sonnabendnachmittag mit einem Augenzwinkern. Er ist erster Vorsitzender der Texanerzüchter Gruppe Nord, die sich jeden Februar zur Frühjahrstagung in dem kleinen Ort bei Genthin trifft. Im November findet abwechselnd mit Bayern die Hauptschau oder die Sonderschau der Texaner statt. Hartmut Schulz wird als Gastgeber geschätzt.
Am Wochenende wurde die 27. Hauptschau veranstaltet. Die Ausstellung präsentierte mit 696 Tauben etwa 100 Tiere mehr als sonst üblich. "Eine Topleistung", lobte Dieter Kuhr, erster Vorsitzender des Sondervereins der Texanerzüchter von 1984, die Anstrengungen. Er war insgesamt sehr zufrieden. Die Schauen zeigen, dass sich die Texaner im Aufwind befinden, sagte er zur Eröffnung. "Das ist die reine Freude." In allen anerkannten Farbenschlägen von "kennfarbig dunkel" über "blau gehämmert" und "rotfahl" bis zu "kennfarbig gelb" waren Tauben von insgesamt 64 Ausstellern aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus Dänemark zu sehen. Bayern und Sachsen-Anhalt bilden die Hochburgen bei den Texanern, die vor rund 50 Jahren aus den USA eingeführt worden sind. Daher leitet sich auch der Name der Taubenrasse ab. Allein 65 Züchter stammen aus den neuen Bundesländern, 20 aus dem Nordwesten und die restlichen 60 aus Bayern.
Texaner sind eine der schwersten Taubenrassen, die es gibt. Bringt eine normale Brieftaube zwischen 400 und 600 Gramm auf die Waage, hat ein Texaner ein Gewicht von 850 bis 1000 Gramm. Als Reisetauben eignen sie sich also nicht. Sie werden in Volieren gehalten. Ihre Kennfarbigkeit macht für den Züchter die Faszination aus. Schon wenn die Küken schlüpfen, lässt sich erkennen, ob es sich um einen Tauber oder eine Täuberin handelt. Sie trägt Pflaum, er nicht.
Gerhard Hentschel hat auch nach 34 Jahren als Züchter von Texanern nichts von seiner Begeisterung für die Taubenrasse verloren. Er ist mehrfacher Meister auf Landes- und Kreisebene und im Sonderverein. "Das bringt die Zeit mit sich", erklärte er. Es dauere Jahre, bis man als Züchter das Fingerspitzengefühl entwickele, die Tauben zur gewünschten Schönheit zu bringen. In diesem Jahr ist ihm das sehr erfolgreich gelungen. Gerhard Hentschel bekam für seine zwölf ausgestellten Texaner einmal vorzüglich, einmal hervorragend und zehnmal sehr gut.
Es gibt aber auch Situationen, wo die Zucht nicht wie vorgestellt klappt. "Wenn es im Frühjahr lange kalt ist, kann es Probleme bei der Befruchtung geben", sagte Gerhard Hentschel. Bleiben die Eier klar, gibt es keinen Nachwuchs. Zudem kommt es vor, dass sich Paare, von denen sich der Züchter Nachwuchs wünscht, nicht ausstehen können. Auch dann ist es um befruchtete Eier schlecht bestellt. Bei vier bis fünf Bruten und jeweils zwei Eiern ist der Züchter mit fünf bis sechs Jungen pro Paar zufrieden, aber auch die maximalen zehn sind durchaus möglich.
Europaweit ist Deutschland bei der Texanerzucht führend. "Wir haben den derzeit höchsten Zuchtstand in Europa", setzte Gerhard Hentschel nicht ohne Stolz hinzu. Die sehr guten Ergebnisse der Hauptschau in Fienerode unterstrichen am Wochenende diesen Status.