Chemie Thurn Genthin meldet Insolvenz an
Corona hat dem Chemieunternehmen Thurn im Genthiner Chemiepark herbe Umsatzrückgänge beschert. Die sind so drastisch, dass es nun Insolvenz anmelden musste.

Genthin - Für die Thurn Contract Services GmbH ist am vergangenen Donnerstag Insolvenz angemeldet worden. Die Firma hat ihren Sitz seit 2019 im Genthiner Chemiepark. Zudem ist die Thurn Germany GmbH mit Standorten in Kerkrade (Niederlande) und Neunkirchen (NRW) vertreten. Die Insolvenz bestätigte Peter Schoof, Geschäftsführender Gesellschafter bei Thurn, auf Volksstimme-Anfrage.
Coronabedingte Umsatzrückgänge
Schoof zufolge sei bedingt durch den Corona-Lockdown der letzten sieben Monate der Umsatz bei Waschmitteln und waschnahen Artikeln deutlich zurückgegangen. Die Erwartungen auf einen zügigen Aufschwung habe Thurn zwischenzeitlich zurücknehmen müssen. Gleichzeitig, erklärte Schoof, sei das Unternehmen mit drastischen Preissteigerungen auf den Beschaffungsmärkten für Verpackungen und Rohstoffen konfrontiert worden.
Vor diesem Hintergrund hätten sich die Eigentümer der Thurn-Unternehmen nicht in der Lage gesehen, absehbare Verluste weiter zu finanzieren, so dass sie sich gezwungen sahen, Insolvenz anzumelden.
Insolvenzausfallgeld für 56 Mitarbeiter
In Abstimmung mit einem vorläufigen Insolvenzverwalter werde gegenwärtig an einer Lösung zur Aufrechterhaltung des Betriebes und an dessen Sanierung gearbeitet. Schoof sagte gegenüber der Volksstimme, dass Thurn derzeit weiter produziere und Kundenaufträge vertragsgerecht abarbeite, die Belieferung sei sichergestellt. Auch mit den Speditionen sei Thurn im Gespräch.
Die 56 Mitarbeiter am Standort Genthin erhalten für die nächsten drei Monate Insolvenzausfallgeld.
Bereits vor gut fünf Wochen räumte Peter Schoof gegenüber der Volksstimme ein, dass es aufgrund der coronabedingten Lockdownbeschränkungen zu einem erheblichen Umsatzrückgang bei Waschmitteln und waschnahen Produkten gekommen sei.
Sie seien laut Schoof bedingt gewesen durch Beschränkungen des Freizeitsportes, der körpernahen Dienstleistungen sowie der Schließung des Gastgewerbes.