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Jagdliches Schießen Vater und Sohn im Wettkampfmodus

Mentale Stärke, Selbstkontrolle und körperliches Leistungsvermögen: Diese Eigenschaften müssen Peter und Richard Hertel bei den bevorstehenden Bundesmeisterschaften im jagdlichen Schießen Anfang September in Baden-Württemberg unter Beweis stellen.

Von Simone Pötschke 18.08.2023, 11:38
Peter Hertel bei der Vorbereitung zum Training auf dem Schießplatz in Hüttermühle.
Peter Hertel bei der Vorbereitung zum Training auf dem Schießplatz in Hüttermühle. Foto: Simone Pötschke

Belicke/Hüttermühle - Die Wettkampfsaison im jagdlichen Schießen geht für Peter Hertel aus dem Kader Ortsteil Belicke allmählich ihrem Höhepunkt entgegen. Am ersten September-Wochenende vertritt er mit seinem Sohn Richard den Landesjagdverband Sachsen-Anhalt bei den Bundesmeisterschaften in Freiburg/Biergarten in Baden-Württemberg.

Nach den Landesmeisterschaften in Berge im Juni und dem Vergleichsschießen neue Bundesländer in Frankfurt/Oder am vergangenen Wochenende bleiben Vater und Sohn damit weiter im Wettkampfmodus.

Peter Hertel ist als mehrfacher Landesmeister und Ostdeutscher Meister ein „alter Hase“ in diesem Geschäft, er behauptet sich seit Jahren an der Landesspitze der Jagdschützen sowohl mit der Büchse (Kugelwaffe) als auch mit der Flinte.

Die Wettkämpfe seien für ihn in diesem Jahr nicht schlecht, aber eben nicht gut genug gelaufen, sagt er. Gesundheitlich beeinträchtigt, schaffte er es bei den diesjährigen Landesmeisterschaften nicht auf einen Medaillenrang, beim Vergleich der neuen Bundesländer blieben ihm zwei undankbare vierte Plätze. „Das ist nun mal so, davon darf man sich nicht umhauen lassen“, sagt der 63-Jährige, der in seiner Laufbahn neben Erfolgen auch immer Tiefschläge einstecken musste.

Wimpernschlag entscheidet über Erfolg und Misserfolg

Manchmal entscheide der Hauch eines Wimpernschlages über Erfolg oder Misserfolg. Und eine Taube sei eben auch sehr schnell weg, sagt er im Hinblick auf das Trap-Schießen. Da zählten alle bisherigen Titel und Urkunden nicht. Zu den Bundesmeisterschaften, daran lässt Hertel keinen Zweifel, trete er mit einem unbedingten Willen an, eine Top-Leistung abzuliefern. Im vergangenen Jahr belegte Hertel einen sensationellen 2. Platz in der Altersklasse/Büchse bei den Bundesmeisterschaften. 2017 holte er für Sachsen-Anhalt Bronze in der Mannschaft.

Ohne zwei- bis dreimaliges mehrstündiges Training in der Woche sind solche Spitzenleistungen nicht möglich. Dass Peter Hertel inzwischen schon seit Jahren gemeinsam mit Sohn Richard (26) hochklassige Schießwettbewerbe erfolgreich bestreitet, bleibt unter den jagdlichen Schützen bisher einmalig. „Es ist einfach schön, wenn man gemeinsam in der oberen Liga spielen kann“, sagt Vater Peter. Sohn Richard belegte Anfang August beim Vergleichsschießen der neuen Bundesländer bei den Junioren den ersten Platz im Kugelschießen. Bei den sachsen-anhaltischen Landesmeisterschaften im Juni stieg er bei den Junioren auf das Siegertreppchen. Rang 6 belegte er bei den Bundesmeisterschaften im vergangenen Jahr bei den Junioren/Kugel.

Ein Wettkampf im jagdlichen Schießen setzt sich aus den Disziplinen Trap und Sweet mit jeweils 15 geworfenen Scheiben zusammen. Dazu kommen mit der Büchse 100 Meter Fuchs liegend, 100 Meter freihändig stehender Überläufer (Wildschwein), 100 Meter angestrichener stehender Rehbock und 50 Meter laufender Keiler. In einem Wettbewerb kann der jagdliche Schütze maximal 350 Punkte erreichen. Schützen, die über 300 Punkte erreichen, gelten im Jagdlichen Schießen als sehr gut. Die Bestleistung von Richard Hertel liegt bei 340 Punkten, die von Vater Peter bei 339.