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Alte Landwirtschaftsschule der DDR im Blick Warum das Kloster Jerichow bei Instagram groß rauskommt und was dort zu sehen ist

Exklusive Einblicke in den Westflügel hat das Kloster Jerichow bei einer Führung gegeben. Den Streifzug gab es nur für Nutzer von Social Media. Was bei Instagram gezeigt wurde.

Von Marco Papritz Aktualisiert: 09.09.2024, 15:52
Impressionen von der Instragram-Führung durch das Kloster Jerichow am Tag des Offenen Dankmals 2024.
Impressionen von der Instragram-Führung durch das Kloster Jerichow am Tag des Offenen Dankmals 2024. Foto: Marco Papritz

Jerichow - Neue Wege gehen, neues Interesse wecken, neue Besuchergruppen erschießen. Die Historie des Klosters Jerichow hat einiges zu bieten. So auch der Westflügel, der nun Ziel einer Führung war, die es als Livestream bei Instagram gegeben hat.

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„Hallo aus dem Kloster Jerichow“, grüßt Steve Kunze freundlich in ein Smartphone, das er per Stick vor sich herträgt. Anwesende Besucher schauen dem großgewachsenen Kulturvermittler interessiert zu, während er einen Rundgang durch das historische Gemäuer startet.

Steve Kunze zeigt während der Führung durch den Westflügel, der live im Internet gestreamt wird, einige Exponate, die hier gelagert werden.
Steve Kunze zeigt während der Führung durch den Westflügel, der live im Internet gestreamt wird, einige Exponate, die hier gelagert werden.
Foto: Marco Papritz

Seit der Gründung im Jahr 1144 als Prämonstratenserstift hat die romanische Klosteranlage mit Basilika, Klausur, Wirtschaftsgebäuden und Umfassungsmauer schon einiges erlebt. Mit dem aktiven Einsatz von Social-Media-Kanälen wie Instagram soll ein weiteres Kapitel hinzukommen.

Der Westflügel vom Kloster Jerichow ist aktuell wegen Restauratonen nicht für Besucher zugänglich.
Der Westflügel vom Kloster Jerichow ist aktuell wegen Restauratonen nicht für Besucher zugänglich.
Foto: Marco Papritz

„Es geht zum einen darum, Menschen auf die Geschichte vom Kloster Jerichow aufmerksam zu machen und Interesse zu wecken“, so Kunze. Zum anderen können Menschen Teil eines Rundgangs sein, ohne dabei vor Ort zu sein. Und das Einschalten soll sich am Sonntag lohnen.

Bereich vom Westflügel des Klosters Jerichow wird restauriert

Gemäß des Anliegens vom Tag des offenen Denkmals, der bundesweit begangen wird, sonst eher nicht zugängliche Orte für Besucher zu öffnen, führt Steve Kunze Interessierte in den Westflügel der Anlage. Jener Ort, der aktuell wegen Restaurationen gesperrt ist, und der einst als Probstei und später nach dem Zweiten Weltkrieg bis weit in die 1980er Jahre hinein als Landwirtschaftsschule genutzt wurde.

Steve Kunze bei seinem Streifzug durch den Westflügel des Klosters Jerichow.
Steve Kunze bei seinem Streifzug durch den Westflügel des Klosters Jerichow.
Foto: Marco Papritz

„Vieles von der Historie dieses Bereichs ist noch unbekannt“, wie der Klosterführer anmerkt, während er in jenen Bereich führt, der für Schreibtätigkeiten genutzt wurde.

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Altes Inventar aus der Zeit der Landwirtschaftsschule ist noch vorhanden. Ebenso Spuren des Kachelofens in einer Küche, die nur durch einen kleinen Eingang zu erreichen ist. Mit der Zeit ist Steve Kunze in seinem Element, er bringt den Instagram-Zuschauern beiläufig das Kloster näher, nennt die Verbindung zum Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg und lenkt die Aufmerksamkeit auch auf ein Wandbild in einem großem Raum, von dem man einen guten Blick auf die Anbauten auf dem Klostergelände hat.

In einem der ehemaligen Schlafräume im Westflügel des Klosters Jerichow ist ein Wandbild sichtbar geworden.
In einem der ehemaligen Schlafräume im Westflügel des Klosters Jerichow ist ein Wandbild sichtbar geworden.
Foto: Marco Papritz

Etwas verblasst, aber dennoch mit genauem Blick erkennbar, ist eine Kornfeld, Bauern und Mähdrescher. Als „romantischen Sozialismus“ beschreibt Kunze das Motiv, das als Zeitdokument nach Möglichkeit erhalten bleiben soll. Noch sei offen, wie die Räumlichkeiten im Westflügel in Zukunft genutzt werden sollen.

Fest steht indes, dass das Einbinden von Social Media weiter ausgebaut werden soll. Im vergangen Jahr ist mit einer Turmbesteigung, die über das Internet gestreamt wurde, der Startschuss gegeben worden. Die Möglichkeit, über das Einlesen eines QR-Codes einen Audio-Führer (neudeutsch Guide) auf Smartphones starten zu lassen, haben Besucher des Klosters bereits schon.

Dieses Schildm ist an einem ehemaligen Kälteraum im Westflügel des Klosters Jerichow zu finden.
Dieses Schildm ist an einem ehemaligen Kälteraum im Westflügel des Klosters Jerichow zu finden.
Foto: Marco Papritz

Über den Instagram-Kanal @klosterjerichow können sich Interessierte mit dem Kloster verbinden.

Die nächste Veranstaltung ist das Ritterfest, das am 21. und 22. September 2024 auf die Beine gestellt wird.