64 Einsatzkräfte mit 14 Fahrzeugen im Einsatz / Falsch parkende Pkw behindern Löscharbeiten Wieder ein Scheunenbrand in Tucheim: Heuballen, Holz und Kutschen in Flammen
Nachdem in der Nacht zum Mittwoch eine Scheune in Wülpen niederbrannte, musste die Feuerwehr in der Nacht zum Sonntag zu einem Scheunenbrand in Tucheim ausrücken. In beiden Fällen schließt die Polizei Brandstiftung nicht aus.
Tucheim l Als die ersten Feuerwehren nach der Alarmierung um 22.55 Uhr in der Kiezstraße in Tucheim ankamen, brannte die zirka acht mal zehn Meter große Scheune bereits in voller Ausdehnung, berichtete Einsatzleiter Tobias Jeserick. Die ersten Aktionen der Feuerwehr dienten deshalb dem Schutz der anliegenden Gebäude. So befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft ein Pferdestall.
Zunächst wurden die Feuerwehren Tucheim, Paplitz, Gladau, Dretzel und der Einsatzleitwagen (ELW) Genthin alarmiert. Nachalarmiert wurden die Wehren aus Ziesar und Magdeburgerforth. Erschwert wurde die Anfahrt der Einsatzfahrzeuge durch falsch parkende Pkw, die ein Durchkommen in der Kiezstraße unmöglich machten. So verloren die Feuerwehrleute wichtige Zeit, weil sie über Umwege zur Einsatzstelle fahren mussten. Dies wurde auch die Polizei bestätigt.
"Die Feuerwehr Ziesar war nur mit ihrem Tanklöschfahrzeug eingebunden. Nach der Abgabe ihrer 5000 Liter Wasser konnte sie wieder nach Hause geschickt werden, um dort für den Notfall zur Verfügung zu stehen", informierte Jeserick, zugleich Ortswehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Tucheim. Die Zieseraner waren mit insgesamt vier Fahrzeugen ausgerückt. Kurz vor Mitternacht konnte auch die Freiwillige Feuerwehr Magdeburgerforth zurück zum eigenen Standort fahren. Die Magdeburgerforther Kameraden waren mit drei Fahrzeugen im Einsatz. In Tucheim blieben nur eine Führungskraft und ein Gehilfe. Die Ortsfeuerwehr Gladau konnte gegen 1.45 Uhr den Einsatzort verlassen. Insgesamt waren 64 Einsatzkräfte mit insgesamt 14 Fahrzeugen vor Ort. Tobias Jeserick: "In der Spitzenzeit waren wir mit sieben C-Rohren im Einsatz." Die Wasserversorgung erfolgte über eine Doppel-B-Leitung vom naheliegenden Kiezer Bach und über eine B-Leitung vom Unterflurhydranten in der Kiezstraße. "In der Anfangsphase mussten die Kameraden unter schwerem Atemschutz agieren", sagte der Einsatzleiter.
In der Scheune befanden sich 280 Stroh- und Heuballen, fertiges Feuerholz, zwei Pferdetransportanhänger sowie zwei in unmittelbarer Nähe stehende landwirtschaftliche Maschinen. Tobias Jeserick: "Die Pferdetransportanhänger konnten wir nicht mehr vor den Flammen retten. Die anderen Maschinen wurden zum Teil schwer beschädigt." Zur Unterstützung der Feuerwehren stellte die Agrargenossenschaft Tucheim einen Teleskoplader mit Fahrer zur Verfügung. Damit konnten die Stroh- und Heuballen aus der brennenden Scheune geholt und auf der gegenüberliegenden Fläche gelagert werden. Die Löscharbeiten dauerten bis in die frühen Morgenstunden an. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus. Die Kriminalpolizei ermittelt.