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Coronavirus Wo Corona (fast) zur Routine wird

Die Sitex-Wäscherei in Genthin ist spezialisiert darauf, infektiöse Krankenhauswäsche zu behandeln.

Von Simone Pötschke 11.03.2021, 00:01

Genthin l Genthin meldete vor fast genau einem Jahr, am 25. März, den ersten Corona-Fall, der als 13. Im Jerichower Land registriert wurde. Seinerzeit machte Corona-Wäsche, die in der Genthiner  Sitex-Wäscherei aus Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt angeliefert wurde, weniger als ein Prozent des Gesamtwäscheaufkommens aus. Bei einem täglichen Wäscheaufkommen von 40 Tonnen waren  dies seinerzeit  etwa  400 Kilogramm. Ein Jahr und einen weiteren Lockdown später hat sich der prozentuale Anteil der Corona-Wäsche am Gesamtwäsche-Aufkommen um eine Dezimalstelle nach vorn verschoben. „Derzeit liegt er bei etwa 15 bis 20 Prozent“, schätzt Dr. Uwe Wiedermann, Niederlassungsleiter der Sitex-Wäscherei Genthin. Diese Wäsche wird in speziellen, keimdichten und beschrifteten Säcken angeliefert, deren Mindeststärke vorgeschrieben ist.
Das Genthiner Unternehmen zählt 40 Krankenhäuser und 60 Pflegeheime aus Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin und Niedersachsen zu seinen Kunden. Insgesamt, schätzt Produktionsleiterin  Kerstin Stübing,  sei  das Gesamt-Wäscheaufkommen zwar stabil  und damit die Arbeit der Sitex-Mitarbeiter gleich geblieben, Corona  habe jedoch Wichtungen  verschoben. Grundsätzlich aber sei der Anteil der Wäsche insbesondere aus Pflegeheimen gestiegen. Bemerkbar mache sich  bei der Wäsche aus Krankenhäusern wiederum auch, dass während der Pandemie die Zahl der Operationen coronabedingt zurückgefahren worden sei.
Sitex gehört zu den wenigen Wäschereien in Sachsen-Anhalt, die für einen Pandemie-Fall wie Corona  zertifiziert sind, infektiöse Wäsche anzunehmen und zu behandeln. Mit Genthin hat die Sitex-Gruppe in Köthen noch eine weitere Niederlassung in Sachsen-Anhalt.
Das Genthiner  Unternehmen behandelt die Wäsche nach einem vom Robert Koch-Institut gelisteten chemo-thermischen Desinfektionsverfahren bei zirka 70 Grad Celsius, das den Anforderungen des Infektionsschutzes gerecht wird. „Waschtechnisch sind wir den Corona -Herausforderungen in vollem Umfang gewachsen“, daran lässt Niederlassungsleiter Dr. Uwe Wiedermann keinen Zweifel. Nicht erst seit dem Corona-Virus gelten ohnehin hohe Standards im Umgang mit infektiöser Wäsche. „Wir sind sehr froh, dass während der gesamten Corona-Zeit das Personal zur Stange gehalten habe, obwohl die Pandemie die Menschen sehr verunsichert“, meint Produktionsleiterin Kerstin Stübing.
Auch Niederlassungsleiter Dr. Uwe Wiedermann zollt der Belegschaft Respekt. Es gebe klare Regeln und Hygienevorschriften im Umgang mit infektiöser Wäsche, der übergroße Teil unsere Mitarbeiter halte  sich auch daran.  Panik sei deshalb im Unternehmen kein Thema. Für die Mitarbeiter der Wäscherei, die im sogenannten unreinen Bereich tätig sind, gelten strenge Hygieneregeln, zwingend  sind so das regelmäßige Tragen und Wechseln von  Handschuhen, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und regelmäßiges Hände-Desinfizieren vorgeschrieben.
Sitex wurde relativ zeitnah mit Ausbruch der Pandemie durch das Land Sachsen-Anhalt als systemrelevanter Dienstleister eingestuft. Ohne uns, betont auch Produktionsleiterin Kerstin Stübing, könne kein einziger Corona -Patient in einem Krankenhaus behandelt werden oder in einem Heim in Quarantäne bleiben.