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Suche nach Personal Zabakucker Tierpark auch im Sommer ohne Café

Moderne Ausstattung, gute Lage mitten im Grünen – trotzdem bleibt das Zabakucker Tierpark-Café dicht. Wie geht es nun weiter?

Von Simone Pötschke 16.07.2023, 17:00
Das Café „Für alle Felle“ im Tierpark Zabakuck ist in dieser Saison verwaist.
Das Café „Für alle Felle“ im Tierpark Zabakuck ist in dieser Saison verwaist. Foto: Simone Pötschke

Zabakuck - Die Terrasse des Cafés „Für alle Felle“ im Zabakucker Tierpark ist verwaist, hartnäckige Unkräuter brechen sich mittlerweile ihre Bahn durch die Fliesenfugen. Wer seinen Rundgang durch die weiträumige Anlage mit einer Tasse Kaffee, einem Stück Kuchen oder mit einem Eisbecher entspannt genießen will, wird schnell enttäuscht. „Geschlossen“ - klärt ein Aushang im farbigen A4-Format auf, noch bevor der Besucher in die Gelegenheit kommt, die Klinke der Eingangstür in die Hand zu nehmen. Kleingedruckt erhält der Gast Klarheit, warum hier alles dicht sein soll, nämlich „aus technischen Gründen“.

Ein zweiter Aushang, unmittelbar darunter angebracht, lässt daran jedoch Zweifel aufkommen. „Wir suchen sofort zwei Mitarbeiter für unser Café“, heißt es dort. Der Zusatz „sofort“ offenbart das wahre Dilemma, in dem sich der Träger des Tierparks, die Elbe-Havel-Werkstätten gGmbH, seit Monaten befindet: Das Personal fehlt, um das Café wie in den Vorjahren zu betreiben. Mit den zwei Angestellten waren hier auch zwei weitere Mitarbeiter mit Handycap beschäftigt.

Stellen seit Monaten ausgeschrieben

Die Stellen für die Angestellten sind seit Monaten über die Internetseite des Trägers ausgeschrieben. Längst hat sich rumgesprochen, dass hier händeringend Leute gesucht werden, doch alle Bemühungen blieben bisher erfolglos. „Das alles tut richtig weh“, sagt Tierpark-Leiterin Juliane Reimann, die natürlich weiß, dass ein über die Saison geschlossenes Café nicht gerade imagefördernd für die Anlage ist. Dass es möglicherweise ein Nachteil sei, die beiden Stellen im Café jeweils nur befristet von April bis November für eine Wochenarbeitszeit von 20, optional bis zu 35 Stunden, auszuschreiben, will Reimann nicht im Raum stehen lassen. Die Bezahlung erfolge nach Haustarif und falle damit für die Gastronomie-Branche überdurchschnittlich gut aus, entgegnet sie. „Wenn uns ein gutes und vernünftiges Konzept vorgelegt wird, sind wir durchaus bereit, das Café zu verpachten“, stellt Juliane Reimann nach monatelanger erfolgloser Personalsuche in Aussicht. Hauptsache, das Café laufe irgendwie wieder. Um es wirtschaftlich zu betreiben, räumt die Tierpark-Leiterin ein, fehlten in den vergangenen Jahren die großen Feiern, Schulungen oder Tagungen. Die vorhandenen Räumlichkeiten, Kapazitäten für 60 Plätze und Ausstattungen, würden dies hergeben.

Die Erwartungen waren groß, als das in den Tierpark integrierte Café vor ziemlich genau zehn Jahren im Zuge von großzügigen Umgestaltungs- und Modernisierungarbeiten gebaut und eingeweiht wurde. Insgesamt 1,4 Millionen Euro investierten die Elbe-Havel-Werkstätten seinerzeit in den Komplex. Mit der Hoffnung, den Tierpark für Besucher attraktiver zu machen.