Technisches Hilfswerk Abgeordnete zu Besuch

Einen Überblick über die Arbeit des Haldensleber Technischen Hilfswerks haben sich zwei Bundestagesabgeordnete verschafft.

Von Jens Kusian 30.07.2015, 20:32

Haldensleben l Kein Hochwasser, kein Erdrutsch, keine Katastrophe - und trotzdem ist das Technische Hilfswerk im Einsatz. Mitglieder des Haldensleber Ortsverbandes helfen derzeit in Halberstadt und kümmern sich dort mit um die Zeltstadt, die Asylbewerbern als provisorische Unterkunft dient, weil die Zentrale Anlaufstelle völlig überlaufen ist.

"Hier lagern normalerweise unsere Lichtmasten, doch die sind gerade in Halberstadt", deutet Matthias Wesemann auf den freien Stellplatz in der Fahrzeughalle des Haldensleber THW. Der Schirrmeister war in den vergangenen Nächten mit vier Kameraden selbst vor Ort in Halberstadt und hat die Zeltstadt mit betreut.

Die restlichen vier Stellplätze sind belegt. Jedes einzelne Fahrzeug und seine Einsatzmöglichkeiten erklärt Wesemann den Gästen aus Berlin: Die Bundestagsabgeordneten Manfred Behrens (CDU) und Stephan Mayer (CSU) hatten sich am Mittwoch zu einer Stippvisite angekündigt. "Ich hatte meinen Kollegen schon in der vergangenen Legislaturperiode, als wir beide noch Mitglieder des Innenausschusses waren, zu einem Besuch in meinem Wahlkreis eingeladen. Nun hat es endlich mal geklappt", freut sich Behrens. "Auch wenn ich mittlerweile nicht mehr im Innenausschuss arbeite, interessiere ich mich nach wie vor über die Arbeit des THW hier vor Ort."

Struktur ist gut

Einen Überblick über die Struktur des Haldensleber Ortsverbandes vermittelt den beiden Politikern Thomas Paasche. "Wir haben augenblicklich 31 Mitglieder und 8 Junghelfer. Damit sind wir mittelmäßig strukturiert", erklärt der Vorsitzende des Ortsverbandes. Hier würde sich das THW auch nicht von anderen Verbänden wie beispielsweise den Feuerwehren unterscheiden, meint der Landtagsabgeordnete Ralf Geisthardt (CDU). "Alle haben mit Nachwuchssorgen zu kämpfen. Und seit dem Wegfall der Wehrpflicht eben auch das THW", sagt er. Denn statt zur Bundeswehr konnten Wehrpflichtige ihre Dienstzeit auch beim Technischen Hilfswerk ableisten.

Eine gute Zusammenarbeit bestehe zu den Feuerwehren in der Region, betont Paasche. "Gerade unter den Jugendlichen läuft es hervorragend", versichert er. "Unsere Jugendgruppe arbeitet eng mit den Jugendfeuerwehren zusammen."

Zufrieden sei der Ortsverband auch mit seiner Liegenschaft in der Johann-Gottlob-Nathusius-Straße 6. 1998 wurde das Objekt eingeweiht und mittlerweile modernisiert. Noch längst nicht alle Ortsverbände verfügen über ein solches Objekt und eine solche Ausstattung", macht Manfred Metzger, der Landesbeauftragte des THW-Landesverbandes Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, deutlich. "Haldensleben ist schon gut ausgestattet", verweist Metzger als Beispiel auf die Abgas-Absauganlage.

Weil das THW in den ostdeutschen Ländern noch relativ jung sei, wollte Manfred Behrens wissen, ob alle Ortsverbände in Neubauten wie in Haldensleben untergebracht sind. "Wir hatten uns zuerst auf ehemalige NVA-Liegenschaften konzentriert und mussten dafür teuer Lehrgeld bezahlen. Denn diese Objekte umzubauen war oft kostspieliger als Neubauten", resümiert Metzger. Mittlerweile jedoch seien gut zwei Drittel der Liegenschaften der 49 THW-Ortsverbänden in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt in gutem bis sehr guten Zustand. "Für alle anderen haben wir eine Prioritätenliste erstellt, die wir nur abarbeiten wollen. Dabei hilft uns, dass auch Sie dafür gestimmt haben, dem THW mehr finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen", bedankt sich Manfred Metzger bei den beiden Bundestagsabgeordneten.