Radweg Bald wird bis Eilenstedt geradelt
Der Radweg durch die Gemeinde Huy soll weitergebaut werden. Das nächste Ziel ist Eilenstedt.
Dingelstedt l „Unser Radwegekonzept durch die Gemeinde hat uns schon viel Lob eingebracht und wird sehr gut angenommen“, sagt Huy-Bürgermeister Thomas Krüger (CDU). Abschnittsweise wurde der Plan, die Bundesstraßen B 244 und B 245 über die Ortschaften der Gemeinde Huy mit einem Radweg zu verbinden und damit die Infrastruktur zu verbessern, umgesetzt.
Inzwischen können Bürgerinnen und Bürger von Dedeleben aus über Vogelsdorf, Badersleben, Anderbeck bis Dingelstedt radeln. Radfahrer, Skater und Spaziergänger nutzen den Weg, der größtenteils entlang der ehemaligen Bahnstrecke errichtet wurde und dadurch sogar abseits der Straße durch die Natur führt. Nun wird ein weiterer Abschnitt gebaut: „Wir haben die Fördermittel für die Strecke von Dingelstedt bis Eilenstedt beantragt und auch bereits eine Zusage erhalten.“
Wann die Bauarbeiten allerdings konkret beginnen können, vermag Thomas Krüger nicht zu sagen. „Wir müssen zurzeit Rücksicht nehmen auf die sich ständig ändernden aktuellen Bedingungen und Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie.“ Da sei ein Radweg nicht unbedingt das allerwichtigste Vorhaben.
„Wenn wir erst einmal bauen, wird es relativ schnell gehen.“ Das hätten die Erfahrungen der vorhergehenden Bauabschnitte gezeigt. Der Plan ist, den Radweg zunächst bis zum Freibad Eilenstedt zu führen. „An dieser Stelle beginnt der Radweg nach Schlanstedt, der bereits existiert, so dass damit sogar Schlanstedt an das Radwegenetz angeschlossen ist.“
Ob der geplante Lückenschluss hinter Eilenstedt in Richtung des Ortsteils Haus-Nienburg und sogar das große Ziel, die B 245, gelingen, ist zur Zeit noch offen. Auch eine Lösung für die Idee, von Dedeleben aus weiter bis nach Jerxheim radeln zu können, ist derzeit nicht in Sicht. „Radfahren liegt voll im Trend und mit unseren Angeboten könnten wir auch Touristen locken“, betont Thomas Krüger. Geplant sei, in den Werbeaktionen für die Region über den Tourismusverein Huy-Fallstein auch vermehrt auf die guten Bedingungen für Radwanderer in der Gemeinde zu verweisen.
Für ihre Bemühungen rund um den Radtourismus wurde die Gemeinde Huy sogar mit dem Titel „Fahrradfreundliche Kommune“ geehrt. Um diesem Titel noch besser gerecht zu werden und noch attraktiver zu werden, müsste sich entlang der Radstrecke noch einiges tun. Einerseits müssten Radtouristen auf ihrem Weg einladende Versorgungsangebote (Getränke, Imbiss, Toiletten) nutzen können. „Wir laden interessierte Bürger ein, sich Gedanken zu machen und sich einzubringen“, betont Thomas Krüger.
Zudem bereite ihm der Zustand einiger Gebäude links und rechts des vorhandenen und geplanten Radweges großes Kopfzerbrechen. Die ehemaligen Bahnhöfe wurden von der Bahn veräußert und befinden sich mittlerweile alle in privater Hand. „Leider sind nicht alle in einem so ansprechenden Zustand, wie wir uns das wünschen würden.“ Ein Beispiel, wie es gehen kann, ist der Bahnhof in Anderbeck, dessen Besitzer das Gebäude in einen einladenden Zustand versetzt hat. Es ist ihm sogar gelungen, ein Stück Schiene des längst entwidmeten und verschrotteten Gleises zu erhalten. Einen solchen attraktiven Anblick würde sich der Bürgermeister auch für die Bahnhöfe Eilenstedt und Dingelstedt wünschen.
Zumindest gibt es nun Hoffnung für den Bahnhof Badersleben, hinter dessen Zukunft lange ein Fragezeichen stand. Das Gebäude, erworben von einem holländischen Ehepaar, die sich in Badersleben eine neue Zukunft aufbauen und eine Gaststätte als Bikertreff eröffnen wollte, steht lange leer.
Die Geschichte dahinter ist traurig. Nachdem der Besitzer plötzlich verstorben war, ist die Witwe wieder nach Holland zurückgekehrt. Inzwischen ist auch sie verstorben und die Besitzverhältnisse waren lange ungeklärt. Weil die Umschreibung des Grundbuches damals noch nicht erfolgt war, galt zwar die Bahn noch als Eigentümerin, lehnte diese Verantwortung jedoch ab. „Es ist uns gelungen, dass es für das Gebäude einen Verwalter gibt, an den sich Interessenten wenden könnten.“ Dieser Verwalter sei sogar berechtigt, das Gebäude zu veräußern. „Das Haus könnte ein echtes Schmuckstück werden.“
Zwar sei das Dach undicht und daher sollte schnellstens etwa passieren, beschreibt der Bürgermeister den Zustand. Noch sei der Aufwand aber überschaubar. Er könnte sich an dieser Stelle sehr gut eine kleine Gaststätte oder sogar eine Pension vorstellen. Thomas Krüger: „Die Idee dieses Bikertreffs war schon sehr gut, immerhin liegt das Haus direkt an der B 244.“
Infos: Gemeinde Huy, Telefon (03 94 25) 96 00