Baugeschehen in der Kreisstadt des Landkreises Harz Bald Wohnen im alten Postamt Halberstadt?
Warum unter Denkmalschutz stehendes imposantes Gebäude im Zentrum Halberstadts eine Baustelle ist und wie seine Zukunft aussieht.

Halberstadt. - Das Postamt Halberstadt hat sich in eine Baustelle verwandelt. Baulärm aus dem Inneren und ein Baugerüst an der Südfassade sind untrügliche Anzeichen dafür. Bis auf eine kleine Restfläche im Erdgeschoss, die nach wie vor von der Deutschen Post genutzt wird, ändert sich die Nutzung des Hauses von Grund auf.
Seit über einem Jahr laufen die umfangreichen Sanierungsarbeiten. Zurzeit würde alles nach Plan laufen, heißt es vom Investor, der Matthies & Kiepke Projekt GmbH aus Burgwedel bei Hannover. Zur Frage, ob der Anfang 2023 genannte Fertigstellungstermin 2024 gehalten werden kann, wollte sich der Investor jetzt offiziell nicht festlegen. Er geht davon aus, könne aber derzeit noch kein festes Datum nennen. In ein paar Wochen würde dies anders aussehen. Dann würde sich auch der künftige Nutzer in der Öffentlichkeit äußern.
Mit einem in Halberstadt ansässigen Betreiber für betreutes Wohnen habe man einen 20-Jahres- Mietvertrag zum Betreiben des betreuten Wohnens geschlossen. Damit könne man in Zusammenarbeit mit diesem Partner vor Ort das seit über zehn Jahren überwiegend von Leerstand geprägte Gebäude wieder einer Nutzung zuführen. Doch was geschieht mit dem Postamt?
Attraktive Lage
Das Postamt im Zentrum der Kreisstadt ist ein absoluter Hingucker. Das über 130 Jahre alte, unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde lange Zeit ausschließlich von der Deutschen Post genutzt, das hat sich mittlerweile von Grund auf geändert. Für die Sicherung des imposanten Hauses war das ein wichtiger Schritt. Denn nur ein stimmiges Nutzungskonzept rettete das Postamt, das eine riesige Nutzfläche besitzt, vor einer unsicheren Zukunft. Der Investor erkannte schnell: Das Haus im Zentrum Halberstadts, verbunden mit der attraktiven Lage direkt an der guten Stube der Harz-Kreisstadt, dem Domplatz, habe viel Potenzial für wieder gute Zeiten und den erfolgreichen Sprung in die Zukunft.
Das Unternehmen würde verschiedene Pläne zur künftigen Nutzung der Post verfolgen, so der Investor in einem Gespräch im vergangenen Jahr. In einem Teil des insgesamt über 4.000 Quadratmeter großen Gebäudes würden 40 etwa 50 bis 70 Quadratmeter große Wohnungen für betreutes Wohnen entstehen, die auf der Hofseite auch Balkone erhalten.
Tagespflege am Domplatz
Im attraktiven Turmbereich des Hauses würde man zwei 80 bis 100 Quadratmeter große Wohnungen einrichten, die frei vermietet werden sollen. Im Bereich zum Domplatz soll eine Tagespflege mit einer Nutzfläche von etwa 300 Quadratmeter einziehen. Zu den künftigen Betreibern der Tagespflege und des betreuten Wohnens wollte der Investor noch nichts sagen. Unberührt von der Sanierung würde die Zukunft der Post-Filiale im Erdgeschoss des Gebäudes bleiben. Die bleibe erhalten. Um das mehrstöckige Postamt barrierefrei zu gestalten, würde es einen Aufzug erhalten.
Die historische Fassade werde ebenfalls instandgesetzt. In Abstimmung mit der Denkmalpflege würden die Fenster in einem Grauton gestrichen, die Fassade, die jetzt einen Gelbton trägt, soll ins Bräunliche gehen, so der Investor. Das Dach würde sich in einem guten Zustand befinden. Es erhalte weitere Gauben – weil im Dachgeschoss, das im Prinzip bisher nur Abstellraum war, auch Wohnungen entstehen.
