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Unterschlupf für Winterschlaf Bedrohte Tierart: Wie Harzer Gartenbesitzer Igeln im Herbst helfen

Im Herbst gehen Igel auf Suche nach einem Quartier für den Winterschlaf. Ein Nabu-Experte aus dem Harz erklärt, was Gartenbesitzer für die bedrohten Tiere machen können - und welche Fehler sie vermeiden sollten.

Von Nina Umbach 27.10.2024, 10:15
Igel sind derzeit auf der Suche nach Quartieren für den Winterschlaf- Gartenbesitzer können sie dabei unterstützen.
Igel sind derzeit auf der Suche nach Quartieren für den Winterschlaf- Gartenbesitzer können sie dabei unterstützen. Symbolfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Landkreis Harz. - Er gilt als bedroht und ist Tier des Jahres 2024: der Igel. Nun suchen die stachligen Vierbeiner einen Unterschlupf zum Überwintern. Dabei können ihnen Harzer Gartenbesitzer helfen.

„Heruntergefallenes Laub auf dem eigenen Grundstück muss nicht direkt entsorgt werden“, sagt Knut Ballhause. Der Leiter der Ortsgruppe Halberstadt des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) rät: „Blätter können stattdessen liegen bleiben.“ Zusammen mit Reisig können Hobbygärtner sie auf einen Haufen stapeln, sodass die Igel sich darin zurückziehen können.

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Beachten werden sollte laut Ballhause außerdem, dass die immer populäreren Mähroboter für Igel schnell zur Gefahr werden können. Da die Tiere nachtaktiv sind, sollten die automatischen Rasenmäher daher nur zwischen 10 und 14 Uhr zum Einsatz kommen.

Pestizide und Gifte sollten zusätzlich zu keiner Jahreszeit im Garten verwenden werden. Weil Igel sich von Insekten und Schnecken ernähren, besteht laut Nabu die Gefahr, auch sie zu vergiften.

Ballhause räumt zudem mit einem weit verbreiteten Irrtum auf: „Milch bereitzustellen, schadet Igeln – sie vertragen diese nicht“. Auch Katzenfutter solle nicht vor die Haustür gestellt werden, warnt der Experte. „Es handelt sich um Wildtiere, die generell nicht angefüttert werden sollen.“

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Ausnahmen stellen unterernährte Igel dar: „Als solche gelten die Tiere, wenn sie im Oktober ein Gewicht von 400 Gramm unterschreiten“, so der Halberstädter. In diesem Fall können sich Finder entweder an eine Tierpflegestation wenden, wo sich Pfleger um sie kümmern oder sie selbst mit Katzenfutter, welches einen möglichst hohen Fleischanteil haben muss, aufpäppeln. „Dies wird allerdings nur empfohlen, wenn man sich den Umgang mit einem Wildtier zutraut und über ein ausgebautes Wissen auf diesem Gebiet verfügt“, betont Ballhause.