Huy-Radweg Beifall für drei weitere Kilometer Piste
Bei bestem Fahrradwetter haben die Bürger der Gemeinde Huy am Donnerstag das neue Teilstück des Huy-Radweges in Besitz genommen. Wie wichtig diese Trasse für die Region ist, zeigt das große Interesse der Bevölkerung. Und der Wegebau soll bald weitergehen.
Eilenstedt/Dingelstedt - 15 Kilometer - das klingt nicht allzu viel. Doch diese (auf den ersten Blick bescheidenen) 15 Kilometer haben die Lebensqualität der Einwohner der Gemeinde Huy spürbar verbessert.
Denn 15 Kilometer misst inzwischen die Länge des Huy-Radweges, der nun von Dedeleben über Vogelsdorf, Badersleben, Anderbeck und Dingelstedt bis nach Eilenstedt führt.
Huy-Bürgermeister Thomas Krüger (CDU), dessen Hartnäckigkeit nicht zuletzt diese Erfolgsgeschichte „Radweg auf der stillgelegten Bahntrasse Jerxheim-Nienhagen“, zu verdanken ist, verkündet daher nicht ohne Stolz die Eröffnung dieses neuen Teilstücks.
Knapp 750 000 Euro hat der Bau gekostet, das Land Sachsen-Anhalt hat dabei den Löwenanteil von 675 000 Euro (90 Prozent) übernommen. Die restlichen zehn Prozent hat die Gemeinde Huy aufgebracht.
Beim Bau eines Radweges auf einer stillgelegten Bahntrasse abseits der Wege hat stets auch die Untere Naturschutzbehörde ein wachsames Auge auf das Geschehen. Denn die Natur holt sich solche Strecken sehr gern zurück.
„Sonnenterrasse“ für seltene Zauneidechsen
Zwischen Eilenstedt und Dingelstedt war es die seltene Zauneidechse, die sich hier angesiedelt und den Verantwortlichen einige Sorgen bereitet hatte. Nun aber befinden sich am Wegesrand in regelmäßigen Abständen neue Eidechsenbehausungen, die sogar mit einer „Sonnenterrasse“ ausgestattet sind, in die die Eidechsen nun eingezogen sein sollten.
Zur Eröffnung des neuen Teilstücks Dingelstedt-Eilenstedt sind viele Bürger gekommen, nicht nur aus Eilenstedt, auch aus den Nachbarorten. Denn mit diesem neuen Teilstück haben nun auch die Schlanstedter eine direkte Anbindung an den Huy-Radweg.
Der straßenbegleitende Radweg zwischen Eilenstedt und Schlanstedt ist bereits vorhanden. Für Eltern von Grundschülern ist das zudem eine sehr gute Nachricht, weil sie nun ihre Sprösslinge beruhigt bis zur Grundschule Schlanstedt radeln lassen können.
Gute Zusammenarbeit mit der Landeskoordinatorin
Radwegebau gehört in das Ressort des Verkehrsministeriums. Weil der Minister jedoch bei dieser Einweihung verhindert ist, begrüßt Thomas Krüger die Landeskoordinatorin für Radwegebau, Stefanie Arnhold, und bedankt sich bei ihr für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.
„Anders, als in anderen Behörden, ruft Frau Arnhold auch selbst zurück und kennt ihre Projekte genau“, erklärt der Bürgermeister. Die Koordinatorin selbst zeigt sich begeistert über die große Anteilnahme der Bevölkerung, die mit Beifall ihre Dankbarkeit ausdrückt. „Das Geld ist hier offensichtlich gut und richtig angelegt.“
Bald Zuwendungsbescheid für nächstes Teilstück
Und die Fachfrau hat noch weitere gute Nachrichten im Gepäck. „Schon in den nächsten Wochen sollte der Zuwendungsbescheid für den nächsten Abschnitt bis Haus-Nienburg kommen.“ Diese Botschaft freut die Bewohner des Eilenstedter Ortsteils ganz besonders, die sich mitunter etwas abgehängt fühlen.
Ob und wann der Radweg hinter Haus-Nienburg die Gemeindegrenze erreicht und bis zur B 245 führen wird, steht zwar noch nicht fest, Thomas Krüger ist sich jedoch sicher, dass auch dieses Ziel noch gelingen wird.
Genaus so wie die Verlängerung hinter Dedeleben bis nach Jerxheim/Bahnhof. Dann würde das Projekt sogar länderübergreifend realisiert werden - als Zeichen guter Nachbarschaft.
Gefeiert wird im Freibad
Viele der Neugierigen und Interessierten sind mit dem Rad gekommen, und nehmen die neue Strecke in Besitz. Die Allererste ist die achtjährige Liselotte aus Dingelstedt, die von ihrem Opa begleitet wird.
Einmal bis zur Kreisstraße in Richtung Dingelstedt und wieder zurück begibt sich der Tross, denn die Gemeinde hat zu einem kleinen Imbiss in das nun bestens erreichbare Freibad Eilenstedt eingeladen. Hier ist viel Platz für die nötigen Corona-Abstände und ein idealer Ort, um diesen Tag zu feiern.
Daumen hoch für das Projekt
Auch aus den Nachbargemeinden gibt es nur positive Stimmen zum Huy-Radweg. So ist Volksstimme-Reporter Mario Heinicke aus Osterwieck gern auf seinem Rad unterwegs und immer wieder auch auf den Radwegen im Huy anzutreffen. Seine Meinung: „Daumen hoch.“ Ganz besonders auf dem letzten Abschnitt, den er schon vorab (zu Testzwecken) abgeradelt ist, habe er richtig in Fahrt kommen können, weil es kaum Querungen von Ackerwegen gebe. Es sei toll, was die Gemeinde Huy hier geschaffen habe.
Die wichtigste Aufgabe des Tages, das Durchschneiden des Flatterbandes, hatte Huy-Bürgermeister Krüger in die Hände von Marik gelegt. Der Achtjährige lebt in Eilenstedt und freut sich nun darauf, mit seinem Fahrrad nach Dingelstedt fahren zu können. Viel weiter war er bisher nicht, doch das soll sich ändern. Er ringt seinem Vater Michael Scholz das Versprechen ab, so bald wie möglich gemeinsam nun die gesamte Strecke bis nach Dedeleben zu erkunden.