Unfall Betroffenheit nach Quad-Unfall
Der Tod einer Quadfahrerin zwischen Wegeleben und Hedersleben sorgt für Betroffenheit.
Wegeleben/Hedersleben l Der tödliche Unfall einer Quadfahrerin sorgt in der Region für große Betroffenheit. Die 53-Jährige war am Sonnabend im Bereich einer Motocross-Strecke zwischen Wegeleben und Hedersleben mit einem Quad schwer gestürzt und noch an der Unfallstelle ihren schweren Verletzungen erlegen. Die Polizei hat die Ermittlungen zu diesem mittlerweile dritten tödlichen Verkehrsunfall in 2019 im Harzkreis aufgenommen. Bislang, so Reviersprecherin Nadine Sünnemann, seien viele Fragen zum Unfallhergang allerdings noch offen.
Das Quad vom Typ Triton SP 250 hatte sich das erst seit einigen Wochen in Wegeleben lebende Opfer nach Informationen der Volksstimme von einer Frau aus Schlanstedt (Gemeinde Huy) ausgeliehen. Inwieweit die 53-Jährige über Fahrpraxis für die vierrädrige Maschine mit 449 Kubikzentimeter großem Motor und einem Maximaltempo von 103 Kilometer pro Stunde verfügte, ist unklar.
Sicher ist nach Angaben von Polizeisprecherin Sünnemann, dass die Frau am Sonnabend mit drei Männern und einer Frau unterwegs war. Klar sei auch, dass für das Bewegen eines solchen Quads auf öffentlichen Straßen ein Pkw-Führerschein der Klasse B erforderlich ist und zugleich Helmpflicht bestehe. Letzteren, so die Polizeirätin, „hat die Frau bei dem Unfall nicht getragen“. Wobei es sich beim Unglücksort um keine Straße im klassischen Sinne handele, sondern um das öffentlich zugängliche Grundstück eines Dritten. Um wen es sich dabei konkret handele, werde gerade geklärt.
Auch der genaue Hergang des Unglücks ist laut Polizei bislang unklar. Die vier Zeugen seien zwar mit der Frau unterwegs gewesen, hätten den eigentlichen Unfall jedoch nicht wahrgenommen, sondern die Frau vermisst und dann bei ihrer Suche gefunden.
Letztlich sei sowohl denkbar, dass das Opfer einen steilen, rund acht Meter hohen Abhang samt Quad hinunter gestürzt und dabei von der bis zu 378 Kilogramm schweren Maschine erschlagen worden sei. Es sei aber auch denkbar, dass die Frau beim Versuch, besagten Hang hinauf zu fahren ins Stocken gekommen und dann von der schweren Maschine getroffen worden sei. „Der Unfallhergang muss rekonstruiert werden“, so die Reviersprecherin. Ebenfalls unbekannt sei bislang die genaue Todesursache.
Gerätselt wird aber nicht nur über diese Punkte, sondern auch über die Frage, wem das Gelände, auf dem sich das Unglück ereignet hat, überhaupt gehört. Die Kieswerke Bodetal GmbH & Co. KG betreibt rund um Wegeleben mehrere Abbaustätten. Eine davon befindet sich am Wedderstedter Weg, besagtem Feldweg zwischen Wegeleben und Hedersleben, an dem sich der Unfall ereignet hat. „Wir haben damit aber definitiv nichts zu tun“, versicherte der Betriebsleiter dieser Nassabbauanlage am Montag gegenüber der Volksstimme.
Rund einen Kilometer weiter befindet sich am Wedderstedter Weg eine zweite Kiesgrube. Diese gehört nach Recherchen der Volksstimme einem Fuhrunternehmer aus dem benachbarten Hedersleben. Auch in dieser Grube, versicherte ein Mitarbeiter, sei der Unfall nicht passiert. Sondern noch einmal rund 200 Meter weiter unweit der alten Bodebrücke.
Dort soll sich nach übereinstimmenden Angaben mehrerer Ortskundiger früher eine alte Mülldeponie befunden haben. Das unmittelbar angrenzende Areal soll als Motocross-Strecke genutzt werden. Dort hat sich nach Recherchen der Volksstimme das Unglück ereignet. Wem dieses Areal heute gehört, wird laut Polizei gerade geklärt. Von der Verbandsgemeinde Vorharz war dazu gestern nichts zu erfahren.