Bundestagswahl Hallenser stellt sich im Harz zur Wahl
Frank Oettler (MLPD) kandidiert für die Bundestagswahl. Er wünscht sich einheitliche Bildung und mehr öffentlichen Nahverkehr.
Halberstadt l Frank Oettler tritt für die MLPD bei der Bundestagswahl am 24. September als Direktkandidat für den Wahlkreis 68 an. Dabei wohnt der 51-Jährige nicht im Landkreis Harz, in Aschersleben oder Seeland, aus denen sich der Kreis zusammensetzt. Er lebt in Halle.
„Ich wurde von Wernige-rödern gefragt, ob ich für den Harz kandidieren möchte“, erläutert Oettler. Den Harz kenne er gut von Ausflügen seit seiner Jugend. „Ich mag die Landschaft, die Natur und die Menschen. Sie sind locker und offen.“ Warum sollten sie gerade ihn wählen? „Ich bin unter all´diesen Kandidaten die einzige wirkliche Alternative, nicht ich als Person, sondern das, wofür ich stehe“, sagt der Hallenser selbstsicher.
Und er stehe auch zu seinen Fehlern der Vergangenheit. Er war zu DDR-Zeiten bei der Stasi-Wachabteilung beteiligt, wofür er sich rückblickend entschuldigt – dafür, dass er ein System unterstützt hat, in dem Menschen bespitzelt wurden. An den Sozialismus glaube er dennoch fest. „Mit dem Ende der DDR wurde mir klar, dass der Sozialismus nicht gescheitert ist, sondern schlecht umgesetzt wurde.“ Bei der Suche nach Antworten, was die Ursachen dieses Scheiterns waren, sei er 2002 auf die MLPD gestoßen. „Es gibt keine andere Partei, die Arbeiterinteressen in ihr Programm aufgenommen hat, berichtet Oettler. 26 Jahre lang ist er Straßenbahn in Halle gefahren, ist nun Sachbearbeiter in dem Unternehmen.
Eine dieser Arbeiterinteressen sei die Forderung der MLPD nach einer 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Der siebenfache Vater spricht sich für eine kostenlose Gesundheitsversorgung sowie eine bundesweit einheitliche Schulbildung aus. In Sachen Verkehr setze er weniger auf den Bau von Autobahnen als der Stärkung des – kostenlosen – öffentlichen Nahverkehrs auf Basis erneuerbarer Energien.
Was will er ausrichten, wenn er in den Bundestag einziehen sollte? „Ich denke nicht, dass ich da viel ändern kann. Aber ich kann den Menschen helfen, ihr Denken zu ändern. Dafür ist der Bundestag ein gutes Podium.“ Eine Gesellschaft könne man nur gemeinsam verändern.