Corona Covid-Testzentrum Halberstadt nimmt Arbeit auf
Sabine Scholz
Halberstadt. Das rote Absperrband trennt den Zugang in zwei Reihen. Rechts für jene, die mit Smartphone und PassGo-App kommen, links für jene, die ohne diese App zum Testen wollen. „Möglich ist beides“, betont Melanie Kipper, „natürlich kann jeder, also auch jeder, der nicht in Halberstadt wohnt, hier kostenlos seinen Corona-Test machen lassen“. Ob nun mit oder ohne moderne Technik – auf beides sei das Mitarbeiterteam im Testzentrum Halberstadt eingestellt.
Schnelltest in alter Stadt-Information
Am 7. April hat es seine Arbeit aufgenommen und wird nun täglich montags bis samstags diese Dienstleistung anbieten. „Wir haben aber nochmal die Öffnungszeiten geändert“, sagt Melanie Kipper vom Werbestudio D4. Sie ist für den Betreiber des Zentrums tätig, die Catering & Event GmbH Schierke. Die Geschäftsführer Mario Zinnecker und Christian Legler waren schon vor der Eröffnung in Halberstadt, um zu schauen, ob alles läuft. Legler ist auch Chef von Studio D4, „einem langjährigen Partner für uns“, sagt Enrico Burau, Centermanager der Rathauspassagen. Auch er schaut an diesem Premierentag im Testzentrum vorbei, das sich in den Räumen der ehemaligen Halberstadt-Information befindet und mit seinem langgezogenen Zuschnitt für diesen Zweck günstig ist. Verfügen die Räume doch über zwei separate Zugänge. Wobei für das Testzentrum strikt getrennt wird in Eingang und Ausgang. In die Räume gelangt man nur vom Martiniplan aus, also von der Hausseite, die zur Martinikirche zeigt. Der Ausgang erfolgt auf die Gasse Hinter dem Rathause.
Vor gut drei Wochen sei er auf die Stadtverwaltung zugegangen mit dem Vorschlag, in der Innenstadt solch ein Testzentrum aufzubauen, berichtet Burau. Oberbürgermeister Daniel Szarata (CDU) stellte den Kontakt zum Landkreis her, der die Hoheit in dieser Frage hat.
DRK-Team macht den Abstrich
Der Betreiber stellt die Mitarbeiter, die an den zwei kleinen Empfangstresen sitzen, geschützt mit Plexiglasscheibe und Mund-Nase-Schutz. Im Testzentrum herrscht Maskenpflicht. Sieben Frauen und Männer sind es, die sich am Premierentag um die Testwilligen kümmern, die Formulare ausfüllen, die Teststreifen ausgeben und die Ergebnisse entweder auf die App schicken oder in Papierform den Wartenden überreichen.
Den Abstrich in der Nase nimmt medizinisch geschultes Personal vor – in diesem Fall Mitglieder der Halberstädter DRK-Bergwacht. Sabine Dieck, Kornelia Fellner und Winfried Hartmann nehmen den Abstrich, träufeln die Testlösung auf den Teststreifen, desinfizieren die Stühle, auf denen die Testpersonen kurz Platz nehmen.
Von 10 bis 18 Uhr geöffnet
Am ersten Vormittag herrscht kein riesiger Andrang, aber es ist kontinuierlich Bewegung im Raum. Viele haben die PassGo-App auf ihrem Smartphone, auch ältere Einwohner, berichtet Lisa-Marie Jacobs, die am App-Tresen ihren Dienst tut.
Weil Halberstadt aufgrund der hohen Infektionszahlen nicht zu den Modellorten für die ab Freitag geplante Öffnung der Außengastronomie gehört, muss sie noch nicht sonntags arbeiten – das Testzentrum wird zunächst montags bis samstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet sein. „Wir schauen, wie der Bedarf ist. Wenn sich etwas ändert, reagieren wir flexibel“, kündigt Melanie Kipper an. Das gelte auch für die Zahl der Mitarbeiter, die dann zusätzlich erforderlich sein könnten.
Wie lange das Testzentrum in der Innenstadt zu finden sein wird, hänge von der Entwicklung der Pandemie ab. „Ich hoffe nicht endlos, schließlich gibt es schon interessierte Nachmieter, die wir erstmal vertrösten mussten. Aber solange es nötig ist, werden wir die Räume zur Verfügung stellen“, betont Enrico Burau.