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Heimatforscher dokumentiert Entstehung und das Baugeschehen Die Geheimnisse der Wasserburg

Von Andreas Bürkner 12.04.2013, 01:12

Zilly/Halberstadt l Archive und Einwohner sind seine besten Quellen. Akribisch dokumentiert der Heimatforscher Hartmut Neubauer die Geschichte und Geschichten in seinem langjährigen Wohnort Zilly. In einer dicken Mappe hat er die Ergebnisse seiner Arbeit zusammengefasst.

Noch vor zwei Jahren hatte er in dem kleinen Ort mit großer Tradition gewohnt, bevor er nach Halberstadt umzog. "Schon der 45-malige Wechsel des Ortsnamens stellt einen Rekord in Deutschland dar", fand er nach mühevoller Recherche heraus.

Neben vielen anderen Bereichen widmet er sich besonders der Historie und der Sanierung der Wasserburg. "Sie wurde nachweislich bereits im Jahre 940 in einer Schenkungsurkunde von König Otto I. erwähnt", hat Neubauer die Bestätigung. In der Urform als "Kinlinga" bedeute der Name Zillys schließlich "Sitz eines Königlichen".

In alten Heimatheften und Schriftkopien hat er ebenso entdeckt, dass der Gefangenenturm auf der Burg zwar schon 1172 errichtet wurde, aber erst im Jahre 1615 ein Dach erhielt. Seit jener Zeit wird er als Großer Amts-" oder auch "Zwiebelturm" bezeichnet.

"Es gibt so viel Interessantes zu entdecken", sagt der Mann fasziniert von seinem Hobby. Den Palas hätten die Grafen von Wernigerode zwischen 1334 und 1350 erbaut und die Burg Zilly 1504 an den Halberstädter Bischof veräußert. "Die Steine holten sie von der 1311 zerstörten Marbecker Burg der Tempelritter, die auf einer Anhöhe unweit Zillys stand."

Ab 1912 erfolgte im Gutshaus die erste Kinderbetreuung - als Vorgänger der heutigen Kindertagesstätte "Märchenburg". Auch das fand Neubauer heraus, "ohne dass der Geburtstag im Vorjahr gefeiert wurde".

Inzwischen dokumentiert er die Sanierung der Anlage, mit genauen Angaben zu Zeit und Arbeiten. Hartmut Neubauer: "Meine Sammlung dient vor allem dem Zweck, nachfolgenden Generationen die Geschichte von Zilly und der Wasserburg näher zu bringen."