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Durch einen Ferienjob ist David Wald an seinen Ausbildungsplatz gekommen Druckhandwerk zum Fachgebiet gemacht

Von Christin Käther 16.11.2011, 05:24

Die Redaktion stellt euch in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit in der Serie "Ausbildung im Harz" verschiedene Ausbildungsberufe vor.

Rodersdorf l Der Firma Etikon Deutschland GmbH Co. KG stehen in diesem Jahr zwei besondere Anlässe ins Haus: Das Unternehmen mit Sitz im Wegeleber Ortsteil Rodersdorf feierte kürzlich nicht nur sein zehnjähriges Bestehen, sondern bildet neuerdings in einem weiteren Beruf aus. Unter den 100 Mitarbeitern befinden sich mittlerweile neun Lehrlinge, die zu Medientechnologen bzw. Fachlageristen ausgebildet werden.

David Wald ist Medientechnologe im 3. Lehrjahr. Der 20-jährige Wegelebener hat als Schüler in den Ferien bereits bei Etikon gearbeitet. Den Job haben ihm Freunde empfohlen, die auch dort arbeiten, erzählt er. Gegen Ende seiner Schulzeit hat er sich bei Etikon für einen Ausbildungsplatz beworben und ihn auch gleich bekommen.

"Die Azubis sollen vor allem selber machen."

Betriebsleiter Michael Schumann

Als Medientechnologe mit Spezialisierung Flexodruck ist David damit beschäftigt, Haftetiketten für Geschäftskunden zu bedrucken und die Druckmaschinen einzustellen und zu überwachen. Anfangs hat er das noch unter Aufsicht seiner Arbeitskollegen getan. Mittlerweile arbeitet er größtenteils selbständig.

Neben der praktischen Ausbildung im Rodersdorfer Betrieb findet die theoretische im dreiwöchigen Block in der Leipziger Berufsschule statt. Während dieser Zeit suchen sich die Azubis eine Unterkunft in Leipzig oder pendeln. "Ich habe in Leipzig einen Freund, der dort studiert. Bei dem übernachte ich ab und zu. Ansonsten fahre ich mit dem Zug bis nach Aschersleben und steige dort zu einem Freund ins Auto, der auch an der Berufsschule lernt", erzählt David. In seiner Klasse sind Azubis aller möglichen Druckverfahren untergebracht. David kennt sich also nicht nur mit Flexodruck aus, sondern weiß auch über andere Drucktechniken Bescheid. Deswegen sind Medientechnologen in verschiedenen Druckereien einsetzbar.

Bei Etikon wird in Schichten gearbeitet. Das bedeutet, dass volljährige Azubis auch nachts \'ran müssen. Damit hat David allerdings kein Problem. Er fühlt sich in seinem Betrieb wohl. Er versteht sich sehr gut mit seinen Kollegen. Das ist wichtig für die Teamarbeit. "Die Azubis werden frühzeitig in alle Arbeitsabläufe eingebunden", erklärt Betriebsleiter Michael Schumann. "Sie sollen vor allem selber machen." Schulnoten sind dabei von geringerer Bedeutung. Wer sich bei Etikon bewerben möchte, sollte aber einigermaßen in Mathematik und Physik bewandert sein und sich für Technik interessieren. Die Art des Schulabschlusses ist egal - der Betrieb setzt vor allem auf die Fertigkeiten und die Motivation der Bewerber, die im Vorstellungsgespräch vermittelt werden sollten.

Die Chance auf Übernahme steht sehr gut, denn Druckfachkräfte gibt es in der Region sonst kaum. Deswegen muss Nachwuchs ausgebildet werden. Im vergangenen Jahr wurden alle Azubis übernommen und auch für David sieht es gut aus. Wer sich selbst ein Bild vom Beruf des Medientechnologen machen möchte, kann jederzeit mal einen Schnuppertag bei Etikon verbringen oder auch ein Praktikum oder einen Ferienjob beginnen.