Werke von Hermann Lüders an das Heimatmuseum der Fallsteinstadt übergeben / Ein Osterwiecker malte einst offiziell für den deutschen Kaiser
Osterwieck (bum/mhe) l Das Osterwiecker Heimatmuseum besitzt seit längerer Zeit das Kunstwerk "Einritt der Generalstabsoffiziere in Osterwieck". Die darauf gemalten Personen sind in der Mittelstraße kurz vor dem Marktplatz zu sehen. "Das Bild stammt von Hermann Lüders", erklärte Museumsleiterin Christine Krebs. Der in Osterwieck geborene Maler Hermann Lüders (1836 bis 1908) lebte später in Berlin-Lichterfelde und wurde ein bekannter Historien- und Genremaler.
Vor wenigen Tagen erhielt das Heimatmuseum das Büchlein "Jugend-Erinnerungen aus der Heimat", das von Lüders stammt und 1897 im Osterwiecker Zickfeldt-Verlag erschienen ist. Der Maler geht darin auf zahlreiche Orte in der Fallsteinregion ein. Darunter auf Bühne, Göddeckenrode und Hornburg, aber auch auf Rohrsheim und Vogelsdorf.
Hermann Lüders war nach 1870 auf dem Kaiserhof bekannt. Er galt zunächst als offizieller Zeichner für Hof und Armee. Von Kaiser Wilhelm I. und dessen Nachfolgern wurde er zu größeren Reisen als Zeichner mit beordert und war als solcher in Italien, Spanien, Russland und Konstantinopel.
Das seltene Buch-Geschenk stammt von Einhard Rode aus Eutin, der mehrere Lüders-Bilder besitzt. Er hat das Büchlein dem Heimatmuseum auf dem Postwege zukommen lassen.
Museumsleiterin Christine Krebs und Ortsbürgermeister Ulrich Simons lassen diese Rarität von Fachleuten im Gleimhaus Halberstadt restaurieren und sahen sich beim Besuch dort eine Ausstellung über Friedrich den Großen (1712-1786) an. "Der König war zweimal zur Visitation hier im alten Rathaus", betonte Krebs. Ulrich Katzorke liefert nun in diesem Zusammenhang Ausstellungsmaterial. Anlässlich des 300. Geburtstags vom "Alten Fritz" wird in den nächsten Tagen im Osterwiecker Heimatmuseum eine kleine Sonderausstellung aufgebaut, die einige Wochen angesehen werden kann.
Wo das seltene Büchlein später bestaunt werden kann, wird noch beraten.