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Nach gewonnener Bürgermeister-Wahl Fahrschule und erste Amtshandlung: So geht es im Vorharz für Benno Liebner weiter

Benno Liebner wird neuer Bürgermeister der Verbandsgemeinde Vorharz. Als Fahrlehrer wird er deshalb spätestens ab Januar nicht mehr arbeiten. Was aus seiner Fahrschule wird und was er sich als erstes Thema im Amt vornehmen will.

Von Matthias Distler 13.10.2023, 07:00
Benno Liebner wird ab Mitte Januar das Amts als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Vorharz offiziell antreten.
Benno Liebner wird ab Mitte Januar das Amts als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Vorharz offiziell antreten. Mathias Distler

Schwanebeck - „Ein bisschen weh tut es schon“, gesteht Benno Liebner. Nach 30 Jahren als selbstständiger Fahrlehrer in Schwanebeck wird er nun seinen Betrieb langsam herunterfahren. Der Grund ist allerdings ein für ihn erfreulicher. Einer, mit dem der 63-Jährige, wie er sagt, selbst nicht gerechnet habe: Er gewann die Wahl zum Verbandsgemeindebürgermeister im Vorharz.

Bei der Stichwahl konnte sich der parteilose Kandidat mit nur 15 Stimmen Unterschied gegen seinen Konkurrenten Matthias Hellmann von der FDP durchsetzen. Im ersten Wahlgang hatte keiner der ursprünglich fünf Bewerber die nötige Mehrheit von mehr als 50 Prozent erreichen können.

15 Stimmen machten den Unterschied

Während Liebner bei der Stichwahl insgesamt 1461 Stimmen erhielt, kam Hellmann auf 1446 Stimmen. Denkbar knapp, weiß auch Liebner. „Dass es bei fünf Bewerbern zu einer Stichwahl kommen würde, war klar. Aber dass ich gewinne, habe ich nicht gedacht.“

Im Hinblick auf die vier anderen Kandidaten habe es ihn gefreut, dass bei der Wahl ein „breites Spektrum“ abgebildet gewesen sei und sich die Bewerber auch bei ihren Einstellungen und Zielen unterschieden hätten.

Amtsübergabe ist Mitte Januar 2024

Zu seinen ersten Aufgaben, die er als neuer Chef im Vorharz angehen wolle, gehöre das personelle Problem in der Verwaltung, insbesondere im Ordnungs- und Bauamt, wie er sagt. Denn „eine Verwaltung steht und fällt mit ihren Angestellten“, so Liebner. Um dem Problem zu begegnen, müsse es auch darum gehen, den Beruf für junge Leute attraktiver zu machen. Konkrete Angebote an Jüngere, wie etwa Einladungen zu Praktika, könnten da helfen, um das Interesse zu wecken.

Die Zeit bis zum Amtsantritt wolle er unter anderem dafür nutzen, um von Ute Pesselt in die auf ihn zukommenden Tätigkeiten eingearbeitet zu werden. Immerhin ist sein neues Amt ein hauptamtliches und kein ehrenamtliches mehr, wie es der Posten als Bürgermeister Schwanebecks ist. Diesen wolle er übrigens – sofern möglich und von den Bürgern erwünscht – behalten.

Bürgerbrunch im Volkshaus

Als Dankeschön für die gewonnene Wahl wolle er zudem einen Bürgerbrunch im Volkshaus Schwanebeck ausrichten. Dieser sei offen für alle Gemeinden und alle Bürger, betont er. Ein Termin stehe noch nicht fest, werde aber in den kommenden Tagen mit dem Wirtshauschef René Hellmund festgelegt.

Und die Fahrschule? Neue Schüler nehme er nicht mehr an, sagt Liebner. Er selbst ziehe sich aus dem Geschäft zurück. „Beides geht nicht, das wäre illusorisch“, stellt er mit Blick auf sein neues Amt klar. Seinen jetzigen Schülern wolle er – sofern die Prüfungstermine früh genug angesetzt werden – noch zum Fahrschein verhelfen. Das bedeute aber nicht zwangsläufig das Ende des langjährigen Betriebs. Es gebe einen Halberstädter, der Interesse an der Fahrschule bekundet hätte.