Harz Gefahr an Langensteins Altenburg gebannt
Ein Felsen hat den Weg zur Altenburg in Langenstein gefährdet. Nun kam das Technische Hilfswerk Halberstadt und Quedlinburg zum Einsatz.
Langenstein l Brenzlige Minuten an der Altenburg in Langenstein: Kameraden des Technischen Hilfswerks (THW) Halberstadt und Quedlinburg kümmerten sich am Donnerstagnachmittag, 3. September um einen absturzgefährdeten Felsen. Der etwa vier Meter hohe Sandstein war am Sonntag, 30. August, plötzlich aus einer Felswand herausgebrochen und hing seitdem über dem Weg.
Der Brocken drohte auf den Weg zur Altenburg und zur Höhlenwohnung zu stürzen. Damit waren unmittelbar die vielen Touristen gefährdet, die täglich zur Altenburg wandern. Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Langenstein unter der Leitung von Sebastian Rindert sicherten bereits am Sonntag nach Bekannt werden des Felssturzes sofort den Weg ab. Doch wie die Stelle langfristig sichern und den Felsen gefahrlos entfernen? Eine Frage, auf die es eine Antwort gab: Das THW kann helfen.
„Ein Wunder, dass der Felsen, nachdem er abgebrochen war, hängen geblieben ist. Das hätte böse ausgehen können, wenn er auf den Weg gefallen wäre. Wenn Gefahr in Verzug ist, kommen wir sofort und helfen gern“, betonte Rüdiger Zimmermann, Ortsbeauftragter des THW Halberstadt. Die 14 Fachleute aus Halberstadt und Quedlinburg nahmen die Lage vor Ort in Augenschein und fanden schnell eine Lösung, wie der Brocken – möglichst ohne großen Schaden anzurichten – vom Felsvorsprung zu holen ist.
Die THW-Kameraden hatten schnell ein Konzept zur Hand, um das Problem zu lösen. „Wir ziehen den Felsen kontrolliert mit einem Seil von seinem Sockel, sodass er auf den Weg fällt“, skizzierte Zimmermann das Prozedere. Davor waren noch einige Sicherungsarbeiten zu tätigen, damit niemand verletzt wird. Völlig unberechenbar war nämlich nicht nur der abgebrochene Felsen selbst, sondern auch die mächtige Sandsteinwand dahinter, von der er sich gelöst hatte. „Wir müssen aufpassen, dass die nicht ebenfalls ins Rutschen kommt“, so Rüdiger Zimmermann.
Mit einem Netz sicherten die THW-Kameraden erst einmal diese Felswand. Zwischenzeitlich errichteten andere Helfer eine Barriere aus Kanthölzern und Holzpaletten in Richtung Ölmühlenteich. Diese Sperre sollte verhindern, dass der Felsen ungehindert ins Tal poltern kann und womöglich noch Wohnhäuser beschädigt. Zusätzlich polsterten die Kameraden den Weg mit 20 Strohballen aus, die die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Langenstein vorher von einem Bauern aus Danstedt besorgt hatten.
Der Plan des THW ging schließlich auf. Vorsichtig zogen die Kameraden den gefährlichen Felsen mit Zugvorrichtung und Seil vom Sockel und ließen ihn krachend auf den Weg stürzen. Der weiche Sandstein zerbröselte dabei zur Hälfte in feinsten Sand und Steinsplitter. „Mitarbeiter des Stadt- und Landschaftspflegebetriebes werden den Weg freiräumen“, sicherte Ralf Fleischhauer, Chef des städtischen Ordnungsamtes, zu. Eine Lösung, wie der mit dem Netz gesicherte Felsen stabilisiert werden kann, wird noch gesucht.