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Brandursachenermittler gehen von einem technischen Defekt in der Sauna aus Feuer im Süplinger Sportlerheim verursacht einen Schaden in Höhe von 250 000 Euro

Von Carina Bosse 18.09.2012, 05:21

Bis auf die Grundmauern abgebrannt ist am Sonntag das Domizil der Sportler von Grün-Weiß Süplingen. Erste Schätzungen gehen von einem Sachschaden in Höhe von 250000 Euro aus.

Süplingen l Entsetzen und Ratlosigkeit herrscht bei den Sportlern des SV Grün-Weiß und den Einwohnern Süplingens. Am Sonntag ist ihr Sportlerheim auf dem Sportplatz bis auf die Grundmauern ausgebrannt.

"Wir stehen vor den Trümmern unserer Vereinsarbeit", sagt Vereinsvorsitzende Nicole Grabe noch ganz unter dem Eindruck des Geschehens. Im Sportlerheim hatten die Sportler verschiedener Sektionen alles aufbewahrt, was für die Vereinsarbeit notwendig ist: Trikots, Ausrüstungsgegenstände, Sportgeräte, Urkunden, Fotos, Trophäen und Pokale - alles wurde ein Raub der Flammen. Unzählige Erinnerungen gingen unwiederbringlich in Flammen auf.

Als die Feuerwehren kurz nach der Alarmierung gegen 12.10 Uhr am Brandort eintrafen, mussten sie sich gewaltsam Zutritt zum Objekt verschaffen. "Deshalb", so Nicole Grabe, "gehen wir davon aus, dass es vor dem Feuer keinen Einbruch gegeben hat." Denn: Zweimal in diesem Jahr war das Sportlerheim bereits von Dieben heimgesucht worden.

Viel ausrichten konnten die Feuerwehren aus Süplingen, Bülstringen und Altenhausen nicht, zu schnell griffen die Flammen um sich, fraßen sich regelrecht durch die Räume, ließen Decken und Wände platzen und herabstürzen. "Zwei Kameraden aus Groß Ammensleben suchten mit einer speziellen Wärmebildkamera nach dem Ort der stärksten Erhitzung", sagte Wehrleiter Mathias Peters. Die Hitze war so stark, dass selbst die in einigen Metern Entfernung aufgestellten, massiven Sitzgruppen aus Holz in Mitleidenschaft gezogen wurden, ebenso die Dachkonstruktion des offenen Zuschauerbereiches.

Viele Erinnerungen sind unwiederbringlich zerstört

"Wie viele Stunden Arbeit wir hier investiert haben", sagte Kurt Bierwisch, der nach der Tragödie tags zuvor gestern auf dem Sportplatz vorbeischaute. Nach den Spielen hatten die Sportler damals noch bis in die Nacht hinein gearbeitet, um das Sportlerheim aufzubauen. So viele positive Erinnerungen hegt der Süplinger an den Sportplatz, und "nun dieses traurige Ende", sagte er.

Gestern Morgen nahmen Brandursachenermittler ihre Arbeit auf. Sie gehen nach ersten Erkenntnissen von einem technischen Defekt im Bereich der Sauna aus. Eine Lampe könnte der Auslöser des Dramas gewesen sein.

Die Sauna wird seit etwa sechs Jahren nicht mehr betrieben. Alles darin war trocken und brannte entsprechend schnell. Bis auf den Ofen ist in der Sauna nichts mehr stehengeblieben. Der Sachschaden wird derzeit auf eine viertel Million Euro geschätzt.

Glück im Unglück hatten die Sportler, dass ihr gerade erst fertig gestellter Kunstrasen hinter dem Sportlerheim nicht betroffen war. Der Wind am Sonntag blies Rauch und Asche zumeist in nördliche und nicht in westliche Richtung.

Gut auch, dass die Kinder, die noch am Vormittag ihr Spiel auf dem Rasen ausgetragen hatten, ihren Nachhauseweg längst angetreten hatten, ehe das Feuer von einem Spaziergänger gesichtet und umgehend gemeldet worden war.

Die Süplinger Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr hatten bis gestern Vormittag die Brandwache übernommen, packten dann aber ihre Sachen zusammen.

Das Gebäudegerippe ist einsturzgefährdet und muss nun zunächst einmal gesichert, Fenster und Türen vernagelt werden, um Unbefugten den Zutritt zu verwehren.

Gestern Abend trafen sich die Mitglieder des Vorstandes von Grün-Weiß zu einer Krisensitzung. Für den Fortbestand des Vereinsbetriebes brauchen die Süplinger Sportler dringend Unterstützung und Hilfe. Was am nötigsten gebraucht wird und wie man den Sportlern am besten helfen kann, davon berichtet Volksstimme in der morgigen Ausgabe.

Erste Hilfsangebote trudeln in Süplingen ein

Unterdessen ist bereits eine Hilfswelle für die Grün-Weißen angelaufen. Geschäftsführer Hartmut Baethge und der Vorsitzende Ralf Geisthardt vom Kreissportbund stellen den Süplinger Sportlern eine Soforthilfe von 1000 Euro zur Verfügung, außerdem Sätze von Trikots und Bälle. "Wir sind auch gern bei der Erledigung der Versicherungsangelegenheiten behilflich und werden mit der Spielleitung des Kreisfußballverbandes wegen einer Ausnahmegenehmigung für den aktuellen Spielbetrieb sprechen", kündigte Ralf Geisthardt gestern an. Auch aus Klinze gab es wegen der Trikots erste Hilfsangebote.