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  7. Finanzierung für Orgelsanierung steht

In einem Jahr soll die "Königin der Instrumente" in Dardesheim wieder in alter Pracht klingen Finanzierung für Orgelsanierung steht

Von Horst Müller 20.06.2015, 01:17

Was lange währt, wird gut. Mit der Übergabe eines Schecks in Höhe von 1000 Euro ist symbolisch der Schlussstein für die Finanzierung zur Sanierung der Röver-Orgel in der Dardesheimer Stephanikirche gesetzt worden.

Dardesheim l Thomas Ziegenhardt von den Halberstadtwerken und Hannes Deicke vom Energieberatungszentrum Osterwieck übergaben in der Kirche den Scheck. Sichtlich beeindruckt von diesem Instrument, ließen es sich die beiden Energiefachleute nicht nehmen, einen Blick ins Innere des riesigen Instruments zu werfen und sich damit ein Bild vom Zustand der Orgel zu machen.

Die Orgel ist mit den Jahrzehnten durch den anfallenden Staub verschmutzt. Darunter leiden nicht nur die Intonation und Stimmung, sondern auch die Zuverlässigkeit des Instruments.

"Für uns stand fest, den Erhalt dieses Kulturgutes zu unterstützen", sagte Hannes Deicke. Letztendlich komme dies auch der Einheitsgemeinde Stadt Osterwieck zu Gute, betonte er. Dardesheims Kirchengemeinderatsvorsitzende Heidrun Blenke nahm das zum Anlass, allen Sponsoren zu danken, die zu der Finanzierung der Orgelsanierung beigetragen haben.

Im Jahre 1912 galt es in Dardesheim eine neue Orgel zu bauen. Den Zuschlag bekam damals Ernst Röver von der Orgelbauanstalt Hausneindorf bei Quedlinburg. Er verstand es, die alte Orgel des Christoph Cuntius, die im Jahre 1706 gebaut wurde, vorzusetzen und dahinter seine Pfeifen mit einer neuen Windladentechnik zu verbergen. Zur Ansicht kommt heute noch der Prospekt des Holzschnitzers Georg Froböse aus Hornburg. Er versah die Schleierbretter reichlich mit Akanthusranken und Rosetten.

Nach über 100 Jahren gilt es nun, der alten Dame, der Röver-Orgel, wieder ihren alten vollen romantischen Klang zu geben. Orgelbauer Martin Lohdahl bekam den Zuschlag für diese Arbeiten. Im August wird er beginnen, zunächst Baufreiheit hinter dem Instrument zu schaffen. Die Kalkbruchsteinwand hinter der Orgel muss neu verputzt werden. Damit während dieser Arbeiten nicht weiterer Schmutz in das Orgelinnere gelangt, muss die Rückwand komplett eingehüllt werden. Im September wird dann die Demontage der Röver-Orgel erfolgen.

Besichtigung der Orgel beim Kirchplatzfest

Nach Auskunft des Orgelbauers besteht das Ziel, die Arbeiten am Instrument bis Pfingsten 2016 fertigzustellen. Mit einem Konzert, so die Planungen, soll es danach der Kirchengemeinde feierlich übergeben werden. An heutigen Sonnabend und morgen zum Kirchplatzfest können Besucher dieses wertvolle Instrument noch einmal besichtigen.