Ballenstedter Aeroclub bildet erfolgreich Jugendliche im Segelfliegen aus / Harzer gewinnen den Landeswettbewerb Fliegerlager wird von Hattrick beim Landesjugendvergleich gekrönt
Ballenstedt (sc) l Es ist schon Tradition, dass die Mitglieder des Ballenstedter Aeroclubs ein Fliegerlager organisieren. Hier treffen sich die Harzer Segelflieger, tauschen Erfahrungen aus, sammeln Praxiserfahrung und begleiten Jugendliche und Erwachsene auf dem Weg zum Segelflugschein. Der Abschluss der zwei Wochen bildeten in diesem Jahr das Landesjugendvergleichsfliegen, das am Flugplatz in Ballenstedt stattfand.
In der ersten Woche des Lagers ging es um den Streckenflug. Endlich passte in diesem Sommer auch das Wetter und an fünf Tagen konnten längere Streckenflüge absolviert werden. "Es gab 19 Flüge und in Summe wurde eine Strecke von 4353 Kilometern zurückgelegt, und das ohne Motor im reinen Segelflug", berichtete Benjamin Geller, zweiter Vorsitzender des Vereins. Der längste Einzelflug führte über 500 Kilometer, der kürzeste 46. "Segelflieger sind nun mal auf thermische Aufwinde angewiesen und wenn diese ausbleiben, bleibt nur eine Landung auf einem Acker oder einer Wiese", begründet Geller die großen Unterschiede.
Die zweite Woche stand ganz im Fokus der Ausbildung des Nachwuchses. Die sieben ehrenamtlichen Fluglehrer des Vereins betreuen 18 jugendliche Flugschüler. "Mit der Flugausbildung zum Segelflugpiloten kann man bereits mit 14 Jahren beginnen", sagt Geller. Der Halberstädter berichtet weiter, dass in dieser einen Woche über 300 Schulstarts absolviert wurden. Die Teilnehmer campierten größtenteils am Flugplatz und so wurden die Flugtage mit Grillabenden abgeschlossen.
Zum Ende der Woche fand das Landesjugendvergleichsfliegen statt, bei dem zwölf Teilnehmer aus sieben Vereinen des Landes Sachsen-Anhalt antraten. Am Freitag gab es die ersten Flüge, um den Platz kennenzulernen, der Sonnabend war dann Wettbewerbstag. Jeder Teilnehmer hatte drei Starts an der Winde zu absolvieren, denen Flugmanöver wie hochgezogene Fahrtkurve, Kreiswechsel und Rollübungen folgten bevor die Flüge mit einer sauberen Ziellandung zu beenden waren. Sechs Kampfrichter vergaben die Punkte.
Für die Harzer Segelflieger gab es einen bis dahin noch nie dagewesenen Erfolg - ihre drei Starter belegten die ersten drei Plätze. Den Sieg holte sich Sören Cleve (16 Jahre) aus Gernrode, gefolgt von Axel Reinemuth (18 Jahre) aus Quedlinburg und dem Drittplatzierten Philipp Enke (16 Jahre) aus Wippra.
"Die Vereinskameraden sind natürlich stolz auf die Nachwuchspiloten, und sie sehen die Siege auch als eine Belohnung für die gute Ausbildungsarbeit im Verein", sagte Vereinsvorsitzender Wolf-Rainer Schinkel. "Alle haben dazu beigetragen, denn Segelfliegen ist nur in einem Team möglich. Damit einer fliegen kann, werden fünf Helfer am Boden benötigt."
Diesen Teamgedanken hob Schinkel auch noch einmal bei der Abschlussfeier hervor, und er dankte den Helfern. Während der Wettbewerbstage betreuten die Vereinsmitglieder etwa 30 Gäste und verzichteten selber auf das Fliegen. So wurde das Landesjugendvergleichsfliegen für alle Teilnehmer zu einem schönen Erlebnis.
Informationen zum Segelfliegen in Ballenstedt gibt es auch im Internet: www.segelflug.de/vereine/ballenstedt.