Harzer Naturschützer pflegen mit Geocashing-Gruppe konstruktive Zusammenarbeit und bieten erneut Aktionen für jedermann an Freude über moderne Schatzsucher und Sorge um Nachwuchs
Wernigerode l Mit Freude hat eine Gruppe junger Leute registriert, dass sie von den Harzer Naturschützern gern gesehene Gäste ihrer Jahrestagung sind. Und erst recht, dass ihre moderne Form der Schatzsuche, Geocashing genannt, nicht als störend, sondern als eine Werbung für die Naturlandschaft angesehen wird.
"Es macht auch Spaß, im Harz auf Schatzsuche zu gehen", bestätigte Peter Grelle aus Oschersleben gegenüber der Volksstimme. Das vielfache Lob von den Naturschützern habe Peter Grelle sowie die Mitstreiter Christina Busch aus Wernigerode und Markus Gründel aus Altenau "schon überrascht".
Doch es scheint nicht, von ungefähr zu sein. Wie Gunter Karste vom Natur- und Umweltbund (NABU) am Sonnabend im Hörsaal der Hochschule in Wernigerode berichtete, arbeite der Kreisverband mit den Geocashern sehr konstruktiv zusammen. "Wir sehen sie durchaus als Partner."
Für die Schatzsuche werden gemeinsam Rahmenbedingungen formuliert, die Anzahl der Verstecke und die Platzierungen der kleinen Marken (Cashes) abgesprochen. Dabei werde darauf geachtet, dass die "Mini-Schätze" entlang der Wege versteckt sind, ob in einer Felsspalte, in einer Erdhöhle, unter einem Baumstumpf oder im Dickicht an einer Waldlichtung.
Warum nicht, per GPS und mit Smartphon ausgestattet, "auf Schnitzeljagd gehen und so die Schönheit unserer Natur erleben", sagte Gunter Karste. Besonders gefreut habe den Wernigeröder, dass sich die Schatzsucher an Arbeitseinsätzen, zu denen die Naturschutzverbände mehrmals im Jahr einladen, beteiligt hatten. Insgesamt sei die Resonanz im Vorjahr sehr positiv gewesen, so Karste weiter und ließ anhand von Bildern die Aktivitäten Revue passieren.
Immer wieder stellte er dabei fest, dass "erfreulich viele junge Familien zu den freiwillen Helfern gehörten". Sie noch mehr einzubeziehen und für eine Mitgliedschaft zu gewinnen, sei eine wichtige Aufgabe. Nicht nur für die NABU-Kreisgruppe, auch die anderen Verbände haben nämlich Nachwuchssorgen.
Dass es an der Begeisterungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen für Umwelt- und Naturschutz nicht fehle, zeigte sich Landrat Martin Skiebe (parteilos) überzeugt. Als Gast der Jahrestagung empfahl er den Naturschützern, diese Bereitschaft intensiver zu nutzen.
Ein Beispiel, wie es gelingt, davon berichtete Friedhart Knolle von der Gesellschaft zur Förderung des Nationalparks Harz (GFN). Das Projekt "Junior-Ranger" werde sehr gut angenommen. "Ohne Zwang, ganz freiwillig, kommen Mädchen und Jungen in ihrer Freizeit zu uns, um in und mit der Natur zu lernen", sagte Knolle.
Als eine gute Gelegenheit, sich näher kennenzulernen, wurden die Veranstaltungen der Harzer Natur- und Umweltverbände empfohlen. Dazu gehören die Pflege von einem Biotop am Müncheberg bei Stecklenberg (15. März), Heide- und Trockenrasen in den Harslebener Bergen (29. März), einer Streuobstwiese bei Abbenrode (26. April), Zwergstrauchheiden auf dem Brocken (3. Mai) sowie Exkursionen in Darlingerode (26. April) und in der Himmelpforte bei Wernigerode (25. Mai). Verantwortliche der Verbände geben zu den Aktivitäten und einer Mitgliedschaft gern Auskunft (siehe Infokasten).