Mehr als eine Millionen Euro Für Domschatz-Gäste: Neues Besucherzentrum eröffnet in Halberstadt
Die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt setzt auf modernen Empfangsbereich für Gäste von Dom und Domschatz Halberstadt.

Halberstadt - Drei Jahre hat es gedauert, nun endlich ist es soweit. Besucher von Dom und Domschatz werden künftig in Halberstadt angemessen begrüßt.
In der Stolbergschen Kurie, vielen Halberstädtern noch als „Alte Schmiede“ bekannt, wird am Samstag, 26. August, ein neues Besucherzentrum eröffnet – ein moderner Empfangsbereich mit Kasse, Museumsshop und Café. Das Gestaltungskonzept greift Elemente aus dem Schatz auf, der „absolut einzigartig“ sei, wie Museumsdirektorin Uta-Christiane Bergemann nicht müde wird zu betonen.
Bereits 2020, als die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt auch den Betrieb des Domschatzes übernahm, der bis dahin vonseiten der Evangelischen Gemeinde Halberstadt organisiert worden war, gab es Pläne, in der zuvor von der Stiftung erworbenen und sanierten Stolbergschen Kurie auch einen neuen, repräsentativen Eingangsbereich für den Dom und den Domschatz Halberstadt zu schaffen. Doch nicht alles konnte so schnell wie gewünscht umgesetzt werden.
Baukosten betragen mehr als eine Millionen Euro
Nicht nur durch die Corona-Pandemie kam es zu Verzögerungen, auch die Finanzierung musste organisiert werden. Für das Vorhaben wurden im Jahr 2021 seitens der Landesregierung sogenannte PMO-Mittel, also Geld der ehemaligen Parteien und Massenorganisationen der DDR, zur Verfügung gestellt – insgesamt 375.000 Euro flossen für Entwurf, Planung und Umgestaltung des vorher kahlen Raumes in der alten Kurie, in der Teile der Wissenschaftsdirektion der Stiftung beheimatet sind.
Die Stolbergsche Kurie befindet sich seit 2004 im Besitz der Kulturstiftung. Das Gebäude war damals sehr baufällig. Durch die Kriegseinwirkungen 1945 fehlten das Dach und Fassadenteile. In den Jahren 2012/2013 wurden mithilfe von 180.000 Euro an Städtebaufördermitteln der Stadt Halberstadt zunächst das Dach wieder aufgebaut und die Fassade saniert. Damit verschwand ein erheblicher baulicher Missstand im historischen Zentrum Halberstadts und die letzte Ruine am Domplatz.
2017 setzte die Kulturstiftung den Ausbau des Gebäudes fort. Im Obergeschoss entstanden Büros für die wissenschaftliche Direktion der Kulturstiftung unter Leitung von Eike Henning Michl. Im Erdgeschoss wurden Toiletten und Lagerräume integriert. Diese Bauvorhaben wurden im Jahr 2018 mit Gesamtkosten für die bisherigen beiden Bauabschnitte von circa 1,33 Millionen Euro abgeschlossen.
Mehr Platz für Service und Infomaterialien
Schon damals gab es erste Überlegungen, den westlichen Raum im Erdgeschoss für einBesucherzentrum für Dom und Domschatz zu nutzen. Das ist nun entstanden - ein freundlicher, heller Raum mit Cafébereich und Sitzmöglichkeiten. Am Kassentresen werden in Zukunft die Eintrittskarten für den Domschatz verkauft. „Mit dem neuen Besucherzentrum schaffen wir einen zentralen Zugang und einen zeitgemäßen Empfang mit einer neuen Aufenthaltsqualität“, erläutert Christian Philipsen, Generaldirektor der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, in deren Eigentum sich Dom und Domschatz Halberstadt seit Mitte der 1990er Jahre befinden.
Das Nordportal wird künftig der neue Eingang in den Dom und erfahre somit eine Aufwertung. Zudem, so heißt es seitens der Stiftung, werde die untrennbare Einheit von Dom und Domschatz weiter gestärkt. Außerdem können sich hier Gästegruppen sammeln und es ist mehr Platz für Service, Infomaterialien und Souvenirs als im bisherigen Eingangsbereich des Domschatzes.
Eröffnet wird das Besucherzentrum am 26. August um 13 Uhr mit einem feierlichen Festakt in Anwesenheit von Sachsen-Anhalts Staats- und Kulturminister Rainer Robra (CDU). Im Anschluss daran beginnt das Domschatzfest mit einem abwechslungsreichen Programm für Erwachsene und Kinder, der Eintritt dafür ist frei.