Unreif geboren Gefahr durch Corona und RS-Virus: Jedes zehnte Kind ist ein Frühchen
Etwa jedes zehnte Kind kommt in Deutschland zu früh zur Welt. Von dem holperigen Start ins Leben und den Risiken, die mit ihm einhergehen, berichten die Kinderärztinnen Karin Fleischer und Juliane Barleben vom Ameos Klinikum in Halberstadt.
Halberstadt - "Er hat geschrien und geschrien. Er konnte gar nicht aufhören damit." An die ersten Wochen mit Timm erinnert sich seine Mutter noch genau. Wenn sie sich zurückerinnert, dann sieht sie ihn noch vor sich liegen. Winzig. Und Rot. Kleine, unkoordinierte Bewegungen wechselten sich mit dem Blinken der Überwachungsapparaturen ab. Als seine Lungen stark und reif genug waren, nutzte er sie auch. "Dann lief er wieder rot an. Diesmal, weil er brüllte wie am Spieß", lacht sie. "Sie nannten ihn El Tomato." Wenn Heidi von ihren Erinnerungen spricht, sucht ihr Blick einen Punkt in der Ferne. Irgendwo, unwichtig wo. Timm war ein Frühchen, kam acht Wochen zu früh auf die Welt. Doch er kämpfte sich ins Leben. Wie er findet etwa jedes zehnte Kind zu früh in die Welt. Das bringt Risiken mit sich.