Pandemie Große Impfaktion: Moderna-Spritze für 379 Osterwiecker
Warum Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ (Buko) ein durchwachsenes Fazit nach der grßen Impfaktion am Sonnabend in Osterwieck zieht
Osterwieck - Sie habe sich mehr erhofft, gibt Ingeborg Wagenführ (Buko) zu. Die Bürgermeisterin zieht nach der groß angelegten Impfaktion am vergangenen Sonnabend in der kleinen Turnhalle in Osterwieck ein durchwachsenes Fazit: „Wir freuen uns, dass wir 379 Menschen ihre Erstimpfung anbieten konnten.“ Doch sie bedauert, dass das Angebot von der Bevölkerung nicht so angenommen wurde wie erhofft. „Tatsächlich wäre das Doppelte möglich gewesen“, sagt sie und unterstreicht, dass es sich dabei um ein freiwilliges Angebot handele.
Eingespieltes Team aus DRK, Verwaltung und Hausärzten
Zusammen mit dem Osterwiecker Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes und den in der Einheitsgemeinde ansässigen Hausärzten Dr. Angela Greulich, Angela Leib, Sabine Werner und Stefan Steinmetzer haben die Mitarbeiter der Stadtverwaltung am Sonnabend von 8 bis 17.30 Uhr den Groß-Impftag ausgerichtet. „Inzwischen sind wir ein gut eingespieltes Team“, findet Ingeborg Wagenführ mit Blick auf die regionale Impfstation im Gerätehaus der Osterwiecker Feuerwehr. Hier erhalten die 379 Frischgeimpften am Sonnabend, 7. August, auch ihre zweite Spritze mit dem Vakzin Moderna.
Die Bürgermeisterin spricht von einem „Riesenaufwand“, der betrieben worden sei, um die Aktion in der kleinen Turnhalle zu organisieren. „Es musste alles neu eingerichtet werden“, berichtet sie.
Kritik an Halleneinrichtung
Wie die Turnhalle eingerichtet wurde, hat allerdings für Diskussionen gesorgt. Ulf Wagner, Fußball-Abteilungsleiter des SV Eintracht Osterwieck, beklagte, dass zum Groß-Impftag die Leute allesamt mit Schuhen in die kleine Turnhalle gehen durften, während den Sportlern das grundsätzlich untersagt sei. „Wir Sportler achten penibel darauf, dass alle nur mit Turnschuhen die Halle betreten, um Schäden am Boden zu vermeiden.“ Dass nun mehr als 300 Personen mit ihren Straßenschuhen ein- und ausgegangen sind, findet der Osterwiecker nicht in Ordnung. Dabei betont er, dass er die Veranstaltung als solche nicht kritisiere.
Er sagt: „Normalerweise werden bei Veranstaltungen wie beim Karneval Schutzmatten am Boden verlegt.“ Er sei überrascht gewesen, dass diese Matten für den Impftag in der Halle fehlten. „Das ist mir am Freitag aufgefallen, als ich im Vorfeld der Aktion noch in der Halle mit aufgeräumt habe“, erzählt er.
Auf Anfrage der Volksstimme erklärt Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ, dass das tatsächlich bedacht worden sei. „Wir haben uns jedoch dagegen entschieden. Meines Wissens nach sind keine Schäden am Turnhallenboden dadurch entstanden“, teilt sie mit und ergänzt zugleich: „Ich finde es lobenswert, wenn Bürger mitdenken und bin dankbar für solche Hinweise.“
Zweitimpfung am 7. August im Feuerwehrgerätehaus
Nach derzeitigem Stand bleibt der Groß-Impftag in der Form einmalig. Ingeborg Wagenführ sagt, dass sie keine Wiederholung plane und begründet dies mit dem fehlenden Bedarf und dem enormen Aufwand der Organisation.
Bereits zwei Wochen vor dem Aktionstag startete die Stadtverwaltung einen großen Aufruf an alle Bürger der Einheitsgemeinde ab 18 Jahren, die sich impfen lassen wollen. „Wir haben extra drei Telefonleitungen geschaltet, um die Terminvergabe zu organisieren“, erzählt Ingeborg Wagenführ. „Wir wollten alles tun, um den Menschen vor Ort ein Impfangebot zu ermöglichen. Schließlich bekommen sie damit wieder ein kleines Stückchen mehr Normalität zurück“, erklärt sie die Motivation für den großen Aufwand. „Wenn mehr Nachfragen gekommen wären, hätten wir noch eine Aktion organisiert“, sagt sie. So endet mit den Zweitimpfungen am 7. August im Gerätehaus voraussichtlich das städtische Impfangebot.