Rettungsschwimmer im Einsatz Halberstadt: Lebensretter sichern Schwimmspaß
Rettungsschwimmer findet man nicht an jeder Ecke. Warum Sommerbäder ohne die Ehrenamtlichen der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes geschlossen blieben.
Halberstadt/Langenstein - Der Sprung ins erfrischende Wasser würde ohne Rettungsschwimmer vielerorts ausfallen, zumindest in den öffentlichen Bädern. Die Lebensretter sind unverzichtbar. Die Mitglieder des Fördervereins Sommerbad Langenstein sind froh, dass es die Wasserwacht-Ortsgruppe Halberstadt des Deutschen Roten Kreuzes gibt.
„Sie sind für uns unverzichtbar“, bestätigt Vereinschef Frank Kruse auf Volksstimme-Anfrage. Gebe es die Halberstädter Rettungsschwimmer nicht, dann müsste das bei Jung und Alt aus nah und fern beliebte Langensteiner Sommerbad an den besucherstarken Wochenenden schließen. Eine Horrorvorstellung für die Badelustigen und die Vereinsmitglieder. Wochentags sichert das Freizeit- und Sportzentrum Halberstadt den Badebetrieb ab, am Wochenende jedoch nicht.
Junger Ortsgruppenchef
Wer verbirgt sich hinter der Wasserwacht Halberstadt und was macht sie?
„Uns verbindet die Freude am Wassersport mit der Freude am Helfen“, betont der junge Mann, der an der Spitze der Wasserwacht-Ortsgruppe Halberstadt steht - Maximilian Hoffmeister ist erst 26 Jahre jung und doch ein Urgestein der Lebensretter. Seit 2006 ist er dabei. Mit 16 Jahren qualifizierte er sich zum Rettungsschwimmer, seit 2017 ist er selbst Ausbilder und 2022 wurde er zum Chef der Ortsgruppe Halberstadt gewählt. Zum Kreisverband würde noch die Ortsgruppe Quedlinburg gehören, die den Dienst in den Quedlinburger Bädern sowie in Osterwieck absichern. Die Wasserwacht bildet Rettungsschwimmer aus, vermittelt Schwimmfähigkeiten, rettet Menschen aus Notlagen, erhöht die Sicherheit beim Baden und Wassersport und sichert Veranstaltungen als Sanitäter und Rettungsschwimmer ab, bringt es Maximilian Hoffmeister auf den Punkt.
An vielen Stellen sei es schwierig, den Rettungsdienst in den Bädern abzusichern. Es würde einfach zu wenig Rettungsschwimmer geben, betont Maximilian Hoffmeister. „Wir sind froh, dass wir unseren Beitrag zur Sicherung der Öffnung des Langensteiner Sommerbades an den Wochenenden beitragen können.“
Im Kreisverband der Wasserwacht seien derzeit 150 Mitglieder organisiert, in Halberstadt sind es um die 70. Die Altersspanne sei sehr groß. Die jüngsten Mitglieder sind sechs, die ältesten über 80 Jahre, berichtet der Halberstädter, der hauptberuflich als Controller arbeitet. Nicht alle Mitglieder sind als aktive Rettungsschwimmer tätig.
Von Nachwuchsproblemen sei man im Jugendbereich nicht betroffen. „Ab 18 beginnen meist die Probleme, also mit Beginn der Berufsausbildung oder des Studiums.“
Dienst ab 16 Jahren
„Einsatzfähig sind in dieser Saison sechs Rettungsschwimmer. Wir haben mehr Rettungsschwimmer, die aber teilweise zeitlich nicht zur Verfügung stehen. Außerdem spielt das Alter eine Rolle“, so Maximilian Hoffmeister. Erst ab 16 Jahren dürften die Mitglieder den Dienst absichern. Nach oben gebe es keine Grenzen, solange man die Befähigung dazu schafft. Die müssten die Retter alle zwei Jahre neu unter Beweis stellen. „Natürlich muss man körperlich fit sein. Dazu müssen ein Erster-Hilfe-Kurs sowie eine theoretisch Prüfung und ein Schwimm-Prüfungen bestanden werden“, erklärt der Vereinschef.
Grundsätzlich sei es die Aufgabe der Wasserwacht, Rettungsschwimmer auszubilden, da sei man auch am Ball, so Maximilian Hoffmeister. „Wir bilden zweimal im Jahr aus, im Frühjahr und im Herbst.“ Sicher sei so ein Kurs schnell zu absolvieren. Zeitdruck sei allerdings kein guter Partner. Es gebe viele Ausbildungs- und Prüfungsvorschriften zu beachten. „Bis das alles sitzt, braucht es Zeit. Schließlich geht es um die Sicherheit der Badegäste, aber auch um die des Rettungsschwimmers“, betont Maximilian Hoffmeister. Eine Schnellbesohlung würde nicht weiterhelfen, sie müssen die Fähigkeiten vorweisen.
Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, kann sich per E-Mail an wasserwacht.halberstadt@drk-harzkreis.de wenden.